Obermaiselstein vom
24.12.2008 - 03.01.2009
31.12.2008
Endlich einmal ausschlafen - naja, wenigstens bis kurz nach 8 Uhr. Bernd holt Brötchen, doch irgendwie bleiben wir auf den Brötchen sitzen. Alle haben schon gefrühstück, bevor wir ihnen sagen konnten, dass Brötchen da sind. Keiner hat sein Funkgerät angehabt, tztztz!
Um 10 Uhr machen wir eine kurze Lagebesprechung für den Tag. Wir entscheiden uns für die Breitachklamm. Der Bus um 11.10 Uhr hat 15 Minuten Verspätung, trotz Sonnenschein wird uns arschkalt (die Kälte zieht in die Füsse und die Beine hoch). Endlich ist der Bus da, aber kein Sitzplatz mehr. Also müssen wir die 15 Minuten bis nach Tiefenbach stehen.

"Mutige Tiefenbacher haben zur Jahrhundertwende den Wanderweg durch die Klamm entdeckt und zugängig gemacht. Unweit von Tiefenbach bahnt sich das Wasser der Breitach durch eine enge Schlucht mit fast hundert Meter hohen senkrechten und überhängenden Wänden den Weg. Sie stürzt donnernd über hohe Felsbänke, gurgelt in tiefen Gumpen und versprüht sich in feinste Tröpfchen, in denen das Licht spielt." So steht es auf der Homepage der Breitachklamm, und es ist wirklich ein schönes Schauspiel. Dort wo die Sonnenstrahlen sich den Weg durch die Felswände bahnt, glitzert und funkelt es. Die Eiszapfen berühen teilweise den Boden. Kurisose Eisschollen bilden sich um die Felsen im Bach. Es ist einfach ein Erlebnis.

Am Ende der Klamm angekommen, stärken wir uns in der "Walzerschanz" (bereits auf Österreichischem Terretorium) mit Suppe, Goulasch, Schinkennudeln und einem leckeren Holzer-Bier. Um kurz vor 14 Uhr machen wir uns auf den Rückweg. Annelie, Claudia und Stefan mit dem Bus über Oberstdorf und Gisela, Robert, Bernd und ich zu Fuß wieder durch die Klamm. An der Bushaltestelle angekommen, wärmen wir uns mit Lumumba und Glühwein. Auch ein paar Unterfranken, die ebenfalls auf den Bus - allerdings nach Obertsdorf - warten, beglücken wir mit den warmen Getränken. Dafür bekommen wir von ihnen einen leckeren Schnaps. Der Bus kommt und wer sitzt drin? Annelie, Claudia und Stefan - aber das hatten wir ja so ausgerechnet, wenn das Umsteigen in Obertsdorf klappt.

Die Sonne ist natürlich wieder weg auf dem Platz und da wir heute ja mindestens bis Mitternacht aufbleiben wollen, gehen wir alle eine Runde schlafen. Ausgeruht treffen wir uns um 19 Uhr im Wiesenstadel. Ich hatte bereits am ersten Tag einen Tisch für den Silvesterabend für uns 8 reserviert. Wir sitzen diesmal wieder oben. Nach kurzer Zeit kommt auch schon das Abendessen. Kasslerbraten mit Sauerkraut, Kartoffelsalat und Brot - sehr lecker. Mangels Nachtisch serviert uns Tilly - die singende Wirtin des Wiesenstadel's - einen Schnaps. Nachdem abgeräumt wurde, holten wir die Karten zum Vorschein und spielten wie jeden Abend "kleines Arschloch". Von unten klingen Akkordeon und Gitarrenklänge hoch. Else und Tilly machen Musik. Etwas später kommen die beiden auch in die obere Etage und fragen nach Musikwünschen. Ha, da waren sie bei uns an der richtigen Stelle. Wir wünschten uns z.B. den Anton aus Tirol, Sierra Madre, Tausendmal berüht usw., usw. Tilly kümmerte sich dann wieder um die "unteren Gäste", Else blieb uns treu. Wir hatten riesig Spaß. Der Rainer aus Remscheid versorgte uns mit Wunderkerzen, so dass die Stimmung noch besser wurde. Unten kam unser Gesang wohl nicht so gut an, Else wurde runter zitiert - Jodelmusik war angesagt. Egal, spielen wir halt wieder weiter Karten. Später kam Else dann doch noch mal zu uns nach oben, es scheint ihr gefallen zu haben, dass wir so stimmkräftig mitgesungen haben, sogar Bernd schmetterte den "Anton aus Tirol" als wär er DJ Ötzi persönlich - was haben wir gelacht.

Kurz vor Mitternacht zog es uns dann alle nach draußen. Es schneit! Auf den Tischen war Sekt und Krapfen vorbereitet. Die Kanone wurde präpariert und pünktlich um 24.00 Uhr wurde sie gezündet. Der Knall breitet sich im Tal weit aus und schon geht es los mit dem Feuerwerk. Einige ließen Himmelslaternen steigen, dass sah im fallenden Schnee sehr schön aus. Die Jungs versuchten, die Ballons abzuschießen, aber es gelang ihnen zum Glück nicht. Mehr als 1/2 Stunde stehen wir draußen in der Kälte und sehen dem Feuerwerk zu. Dann ziehen wir uns wieder in die warme Stube zurück. Bis kurz nach 2 Uhr sitzen wir noch gemütlich zusammen, dann geht's ans bezahlen. Bei der Reservierung wurde mir gesagt, dass das Essen ca. 15 € kosten sollte - auch noch ein stolzer Preis für Kassler mit Kraut und Kartoffelsalat - aber dass dann noch fast genau so viel für Musik, Sekt, Krapfen und das "Ambiente" dazu kam, hat uns doch ziemlich überrascht. Robert traute sich zu fragen, wie der Preis zustande kommt, da ist er bei der Wirtin an die falsche Adresse geraten. Egal - im Nachhinein war der Abend das Geld wert, aber trotzdem wäre es besser gewesen, wenn wir es vorher gewusst hätten.