Vorbereitung
Da
dies unsere erste Norwegen Reise ist und wir sehr viel vom Land sehen wollen
haben wir uns dieses Mal besonders intensiv vorbereitet.
Die Fähre von
Hirthals nach Kristiansand haben wir schon im Februar gebucht. Viele Infos zu
Norwegen haben wir aus dem Internet bekommen. Z.B., dass wir auf jeden Fall
vermeiden werden in Norwegen Gas zu kaufen, da eine 11 Kg Flasche ca. 45 Euro
kostet. Einige Lebensmittel haben wir eingepackt aber nicht alleine deshalb, da
es in Norwegen teurer ist, sondern vorwiegend um Zeit zu sparen und nicht jeden
Tag einkaufen zu müssen.
Landkarten und Landeswährung haben wir im
Gepäck.
2 Bücher mit Infos über kostenfreie Stellplätze, Routenvorschläge
und Infos zu Sehenswürdigkeiten haben wir in den letzten Wochen schon zu hause
verschlungen aber auch noch mal zum Nachschlagen mit genommen.
Und nicht zu
vergessen haben wir uns im Ebay 15 Paar Trecking Socken ersteigert, da wir sehr
viel zu Fuß unterwegs sein werden und uns auch bei längeren Wanderungen keine
Blasen an die Füße holen wollen.
1. Tag - Mittwoch 6. Juni 2007 - Start mit Stau
Abfahrt in Heusenstamm gegen 17 Uhr nach getaner Arbeit.
Wir haben
uns vorgenommen heute noch mindestens bis Hann/Münden zu kommen um morgen nicht
die ganzen 1000 Km bis zur Fähre in Dänemark in einem Stück zu reißen. Der erste
Stau erwischt uns jedoch schon hinter Friedberg und es geht weiter im
Stop&Go bis zur A7 und auch hier ist das Elefantenrennen nicht minder, da
sehr viele LKW, wegen des morgigen Feiertages, das Bundesland noch vor 22 Uhr
verlassen müssen.
Gegen 21:30 Uhr haben wir aber auch genug davon und sind
bei Nörtingen/Hardenberg angekommen. Hier soll es mehrere Stellplätze am
Freizeitsee geben. Nach den 280 Km sind wir so erschöpft, dass es uns zunächst
egal ist, wie nah uns die Straße wieder zur Autobahn zurück führt.
2. Tag - Fahrt bis Taars
Das rächt sich jedoch, da wir nach kurzem Schlaf schon recht früh wieder
von der Autobahn geweckt werden.
Ein kurzes Frühstück gehen 4 Uhr, den Tank
noch bei Aral, vor der Autobahnauffahrt, aufgefüllt. Dann geht es hinaus in den
Morgen.
Gegen 8 Uhr haben wir schon Hamburg erreicht und stoßen kurz
nach dem Elbtunnel auf einen LKW Unfall, der uns über eine Stunde Zeit für 3 Km
Strecke Zeit und Nerven kostet. Bis zum Nachmittag hören wir in den Nachrichten
noch von dem Stau, der später noch bis zu 25Km Länge angewachsen ist. Glück
gehabt!
Wir durchqueren Dänemark am Nachmittag und erleben hier eine
eintönige Nichts sagende Wellenlandschaft. Kleinere Hügelchen und Kühe - nichts
als Hügel und Kühe. Das ganze Land richt von der Autobahn her immer irgendwie
nach Kuhmist.
Gegen 15 Uhr sind wir in Taars angekommen unserem heutigen
Tagesziel. Der Stellplatz bei einem Wohnmobilhändler bietet uns eine Ver- und
Entsorgungsstation sogar kostenlos, schattige Stellplätze und einen gratis
Stromanschluss obendrein.
Nach der Hitze des Tages und der extrem kurzen
letzten Nacht dösen wir stundenlang im Schatten. Gegen Abend raffen wir uns noch
einmal zu einem kurzen Spaziergang auf um dann früh ins Bett zu gehen.
3. Tag - Nehmt uns mit!
Die kurze Strecke, die uns noch bis Hirthals bleibt fahren wir sehr
gemütlich zum Norgeskajen 2 um uns dort rechtzeitig einzuchecken. Zusammen mit 2
anderen Womos und einem PKW sind wir die ersten am Kai und werden in eine Reihe
gestellt. Wir beobachten 3 Schiffe beim Ent- und Beladen bis unseres gegen
13:20Uhr an der Reihe ist.
Mehrere Reihen mit LKW, PKW und Wohnmobilen
haben sich gefüllt. Eigenartigerweise sind PKW und Womo gemischt aufgestellt und
nicht so super nach Größe sortiert, wie wir es von Deutschen Häfen gewohnt sind.
Unsere 4er Reihe, in der wir an letzter Stelle stehen, ist nicht mehr größer
geworden.
In unsortierter Reihenfolge werden die Autos auch auf das Deck
der Fähre ChristianIV dirigiert. Alle PKW und alle Womo bis auf unsere 4er
Reihe. Wir hatten gehofft ganz nach oben zu kommen um uns unseren Hagelschaden
von der Mosel genauer betrachten zu können. Die Auffahrt zum oberen Deck wird
aber geschlossen als alle PKW weg sind. Diejenigen, die och kurzfristig
nachgekommen sind, werden sofort auf die Fähre dirigiert aber unsere Reihe
bleibt stehen.
Es ist inzwischen 13:45. Das ist die eigentliche
Abfahrtszeit. Jetzt dürfen aber erst alle LKW auf die Fähe und wann dürfen wir?
Hee, haben die uns vergessen? Unsere 4er Gruppe darf doch in der Tat als
Letzte auf die Fähre drauf fahren.
Na Klasse - das hat man davon recht
zeitig zu buchen und früh einzuchecken. Vielleicht sind wir dann wenigstens die
ersten, die wieder runter dürfen.
Hinter uns werden eiligst die Luken geschlossen. Es ist inzwischen fast 14 Uhr und wir fahren mit Verspätung los. Das Wetter ist schon wieder unglaublich heiß und die Nordsee spiegelglatt. Thomas hat extra die ganze Nacht das Bügeleisen geschwungen und hat jede Welle aus dem Wasser geplättet, da ich sonst immer so schnell seekrank werde.
Bei der Abfahrt schauen wir uns den Stellplatz in der Nähe des Hafens noch
schnell an. Das wäre auch eine Alternative gewesen, bei der man sogar noch
einen Badeplatz gehabt hätte.
Wir entdecken jetzt erst einmal die
Möglichkeiten auf dem Schiff und wollen dann etwas zu Mittag essen. Neben einem
Irischen Pub und einem Italienischen Restaurant gibt es auch ein Bordrestaurant
mit Buffet. Hier kann man für ca. 20 Euro pro Person lecker essen. Es gibt
verschiedene Lachsgerichte, geräucherten Fisch und Kaviar aber auch verschiedene
Braten und Gemüse, Kaffe und Nachtisch u.v.m. Diese Qualität hätten wir von
einem Schiff nicht erwartet. Für Jeden Geschmack sollte hier etwas dabei sein.
Wir essen uns am Lachs satt um eine gute Vorfreude auf das Land der Lachse zu
bekommen.
Gegen 17 Uhr sehen wir am spiegelglatten Horizont schon ganz in der Ferne einen Landstreifen. Die Berge von Kristiansand sind allerdings erst 40 Minuten später genauer zu erkennen. Kurz nach 18 Uhr legt die Fähre an. Als hätten wir es schon geahnt, über uns rollen die Autos schon lange von Bord als wir den Motor endlich anlassen dürfen. Nachdem wir uns umschauen fährt nach uns in der Tat keiner mehr von der Fähre. Wie zum Hohn sind wir wirklich das allerletzte Auto, welches von Bord darf.
Zum Glück hat der Zoll jetzt schon
genügend Verdächtige in der Mangel, so dass wir unsere Rotweinvorräte
unkontrolliert ins Land schmuggeln dürfen.
Die meisten Fahrzeuge sind schon vor uns weg gefahren und wir bekommen
rasch das Gefühl auf einer recht einsamen Straße zu fahren. Bei Vigeland
wird schnell noch getankt bevor wir die E39 in Richtung Lindesnesfyr verlassen
um unser heutiges Tagesziel, den Leuchtturm am Südkap anzusteuern.
Jetzt
werden die Straßen unglaublich wellig aber sind gerade noch zweispurig. In einem
wilden Ritt führen sie uns steil bergauf und -ab, flott nach rechts und kurz
darauf scharf links um dann wieder steil hinauf zu führen um nach 27 Km
Entfernung von der E39 endlich in einer letzten kurvenreichen Abfahrt das
Südkapp zu erreichen.
Weit nach 22 Uhr steht hier die Sonne noch immer
hoch und strahlt die umherliegenden Felsklöpse an auf denen wir uns bis zum
Schlafengehen noch müde kraxeln. Von hier aus sind es noch mehr als 2500 Km bis
zum Nordkap.
Hier gibt es jede Menge Bunkeranlagen und zwischen den
Felden immer wieder auch kleine Trampelpfade und Wegweiser, die darauf hin
deuten, dass hier regelmäßig Leute herum klettern.
Irgendwie kann ich gar
nicht verstehen, warum mir Thomas gleich am 1. Tag in Norwegen drastisch
verbietet aus diesem Land Steine mit nach hause zu nehmen. So ein paar Exemplare
hätten sich hervorragend für den Steigarten auf unserer Terrasse geeignet:
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