4. Tag - Berge und Fjorde

Gleich nach dem Aufstehen gehen wir nun auch noch hinauf zum alten und zum neuen Leuchtturm. Der Alte stammt wohl schon aus dem Jahre 1640 und wurde damals mit Kohlefeuer betrieben.















Heute ist es schon wieder fast 30°C heiß, so dass wir uns erst einmal eine Badestelle suchen. Ca. 20 Km an der Küste entlang bei Lomesanden finden wir einen Parkplatz vor den Dünen und einen einsamen Traumstrand mit sehr viel feinem weißem Sand.

Nachdem wir uns überwunden haben in die Fluten zu springen kam uns das Wasser auch gar nicht mehr so kalt vor. Nachdem wir hier ein kleines Picknick am Strand eingenommen haben und eine verlängerte Mittagspause hatten, dachten wir schon, dass uns die Sonne zu heiß geschienen hat. Die Badegäste, die hier aus dem Wasser steigen hatten irgendwie komische Ohren:





Am Nachmittag sind wir dann weiter gefahren und haben intensiv versucht die E39 weiter zu meiden. Die E39 hätte uns zwar zweifelsfrei schneller ans voran gebracht aber ist bei weitem nicht so genussvoll gelegen wie die küstennähere 44.

Durchs Gebirge und vorbei an malerischen Bergseen romantischen Picknickplätzen und tollen Aussichten in verschiedene Fjorde fahren wir Serpentinen hinauf und wieder hinab.

Bei einem Zwischenstop am Flekkenfjord beobachten wir kurz die Wasserskifahrer in einer modernen Skianlage, suchen uns einen Parkplatz an einem Bergsee zur Kaffeepause. Versteinerte Wale in den Seen und runde Felsen überall mit schroffen Felsplateaus. Am Abend gelangen wir schließlich zum Jössingfjord.

Bei Helleren, den beiden kleinen Holzhäuschen aus dem 17.Jahrhundert, die unter einem gewaltigen Felsvorsprung gebaut wurden, übernachten wir auf dem Parkplatz am Ende des Fjordes.
Nach dieser tollen Landschaftsfahrt heute können wir jetzt nur Bilanz ziehen, dass wir nach gerade einmal 24h im Land schon 550 Bilder auf den Chip fotografiert haben.
Zum Glück haben wir genügend Chips dabei.





Aussicht von unserem Schlafplatz:




5. Tag - Kriegsruinen mit guter Aussicht

Heute ist es schon wieder am Morgen so heiß und wolkenlos, dass es verspricht einen weiteren 30 Grad Tag zu geben. Im Fjord kommt die Sonne zum Glück etwas später an aber als wir uns kurz darauf hinauf schwingen auf die Gipfel, da entdecken wir nicht nur einen tollen Parkplatz mit einem Denkmal, bei dem die Kriegsereignisse um den Jossenfjord in deutscher Sprache beschildert sind, sondern auch, dass es fürchterlich heiß wird. Wir wollen baden gehen und so eine tolle sandige Stelle wie gestern oder ein schöner Bergsee käme uns gerade recht.

Dennoch vergessen wir nicht den 2. Teil des Ladschaftsabenteuers zu genießen. Weitere Bergseen und versteinerte Landschaften. Einsame Hütten in jedem Berg die immer wieder durch wunderschön blühende riesige Rhododenderonbüsche vor dem Haus einen Farbakzent bekommen. Witzigerweise sind die Rhododenderon vor jedem Haus immer in der gleichen Lila Farbe. Hat man in Norwegen die Farbvielfalt dieser Pflanzen noch nicht entdeckt?

Während die E39 sich mit vielen Tunneln geradeaus durchs Gebirge gebohrt hat schlendern wir uns schlängelnd von Fjord zu Fjord bin hin nach Egersund. In der Stadt machen wir einen kurzen Stop aber entdecken nur fleißige Kirchgänger und eine wunderschön malerische, aber menschenleere - wie eine Hollywoodkulisse anmutende Altstadt.

Auf dem Campingplatz kurz nach Egersund fahren wir vorsorglicherweise erst einmal zum Entsorgen, da wir noch nicht wissen, was die nächsten Tage so bringen. Für 30 Kronen ist diese “Vollverpflegung” auch recht preiswert. In Deutschland sind wir da schon schlimmer abgezockt worden.

Bei Hauge Egersund wollen wir uns die Wackelsteine Ruggestein anschauen aber der Weg wird vor uns immer schmaler, so dass wir die letzte Möglichkeit nutzen um zu wenden aber dort nicht stehen bleiben können und so einfach wieder zurück und dann weiter fahren.

Zur Mittagspause lassen wir uns von einem Hinweisschild zu einer Sehenswürdigkeit “Krigsminner” leiten, die zumindest einen ruhigen Parkplatz abseits der Strasse verspricht. Bei näherer Betrachtung ist es doch netter als erhofft, so dass wir uns erst einmal an einer Kette den steilen Anstieg hinauf ziehen und kraxeln.

Dort oben entdecken wir eine riesige Bunkeranlage, die als Teil des Westwalls im 2. Weltkrieg von den Deutschen errichtet wurde. Man kann in den Bunkern herum krauchen aber viel interessanter ist die tolle Weitsicht auf die Berge und die Nordsee, die man von hier oben aus hat.

Unten angekommen wird erst einmal ein schnelles Essen gemacht und dann wird unser ruhiges Plätzchen überfallartig von 10 PKW belagert die uns einparken und einen Lärm veranstalten als hätten sie sich ein Jahr nicht getroffen. Bloß weg hier es ist sowieso Zeit einen Badeplatz zu suchen. Die Landschaft wird ab jetzt unvermittelt flach hat linkerhand viel Sandstrand. Die netten Strandbuchten sind aber schon von einheimischen PKW überlagert. Es ist Sonntag und alle Norweger sind auf den Beinen.

Einige Buchten liegen voller Geröll und an einem Parkplatz mit viel Geröll und Kuhduft weißt uns ein Hinweisschild auf die Hauptattraktion der Gegend hin - den Fundort eines Goldschatzes. Als ob man außer Geröll heute noch etwas davon sieht. Jedes Fleckchen Land wird hier für Kühe genutzt und so duftet es dann auch viele Kilometer weit. Erst Bei Refsnes finden wir einen Platz, an dem wir neben einigen PKW auch noch einen Platz für uns finden. Nach ca. 100 Meter Fussweg durch die Dühnen haben wir jetzt auch unseren Platz an dem schönen Sandstrand gefunden und bleiben bis zum Abend.

Als die PKW weniger werden sehen wir ganz in der Nähe einen Picknickplatz im Wald und beschließen hier zu nächtigen. Auf den tollen Sonnenuntergang haben wir oben auf der Düne lange warten müssen. Erst 22:50 Uhr geht die Sonne unter. In ein paar Tagen und ein paar Breitengraden höher geht die Sonne bald gar nicht mehr unter.







Sonnenuntergang von den Dünen aus: