Die Tage gingen dahin wie im Flug. Nach dem Aufstehen wurde gefrühstückt,
dann gings erst mal an den Strand. Das Mittagessen bereiteten wir meistens
gemeinsam zu. Der Eine kochte Dieses, der Andere bereitete Jenes zu. Danach
ging es wieder an den Strand oder zum Mittagsschläfchen ins Bett. Zwischendrin
war mal Kartenschreiben angesagt. Abends saßen wir zusammen und tranken
guten sardischen Rotwein.
Weil die Lebensmittel knapp wurden und der Markt auf dem Platz leider
noch nicht offen hatte (man bekam allerdings morgens an der Rezeption seine
bestellten Brötchen), fuhren wir Samstag vormittag nach Muravera rein um
einzukaufen. Wir hatten schon alles eingekauft, verstauten gerade die Lebensmittel
ins Auto, als uns ein Italiener auf deutsch einen "Guten Morgen"
wünschte. Wir grüßten zurück. Es entwickelte sich daraus ein Gespräch.
Wie sich herausstellte, war der Mann hier in Muravera geboren, hatte aber
die letzten 40 Jahre in Deutschland gelebt und gearbeitet. Nun wo er in
Rente war, wollte er wieder in seine Heimat zurück.
Da er ortskundig war, fragten wir ihn, wo man guten Fisch kaufen kann.
Jetzt war er in seinem Element. Als erstes lotste er uns zu einer Weintankstelle.
Ja, richtig - TANKSTELLE. Denn hier gab es den Wein aus dem Zapfhahn direkt
in den Kanister oder in große 10-l-Flaschen gefüllt. Wir staunten nicht
schlecht. Natürlich nahmen wir uns gleich einen 5-l-Kanister mit Rotwein
mit um ihn später zu probieren.
Weiter ging es nach Villaputzu. Hier zeigte uns der nette Italiener (wir
wissen nicht einmal seinen Namen) die Pescheria, in der man den besten
Fisch in der Umgebung kaufen könnte. Von außen sah der Laden sehr sauber
und gepflegt aus. Wir merkten uns die Lage und dann gings weiter in seinen
Obstgarten. Hier wuchsen Orangen (mit und ohne Kerne) sowie eine weitere
Frucht (ähnlich wie Mirabellen). Von beiden Sorten bekamen wir eine Einkaufstüte
voll mit auf den Weg. Als letztes zeigte er uns noch einen Gartenbetrieb,
der auch Gemüse verkauft (Kilo Tomaten 1 €). Nach dem wir fast 1
Stunde mit dem Italiener unterwegs waren, verabschiedeten wir uns (das
Fleisch im Auto würde sonst schlecht werden). Auch er meinte er müsse jetzt
schnell nach Hause, er wollte eigentlich nur schnell Brot einkaufen. Seine
Frau würde bestimmt schimpfen. Aber das wäre nicht so schlimm, er wäre
es gewöhnt. Es war ein interessanter Vormittag.
Wir beschlossen Montags aus der Pescheria Fisch zu besorgen und diesen
zu grillen. Mit Zitronenscheiben und Rosmarin gespickt wurde er von beiden
Seiten schön knusprig gegrillt. Er hat einfach lecker geschmeckt. Es war
wirklich ein guter Tipp von unserem Italiener.
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