Freitag, 28.05.
Gegen 13 Uhr fahren wir los. Es regnet gottseidank nicht mehr. Bis kurz vor Homberg Ohm
läuft's prima. Doch dann - Stau, freie Fahrt, Stau, freie Fahrt, Stau - und kein Grund in Sicht.
Bis weit hinter Alsfeld geht das so. Dann endlich wieder freie Fahrt. Eigentlich hatte ich Bad
Hersfeld als ersten Übernachtungsplatz ausgesucht, aber Bernd wollte noch ein bisschen
fahren. So sind wir nach 230 km und 4 Stunden um 17 Uhr in Friedrichsroda gelandet. Der
Stellplatz ist nicht gerade einladend, hinter einem leer stehenden Fabrikgebäude, aber für
5,50 € ganz o.K. Strom gibt's auch - für 0,50 €/kWh. Direkt neben dran Lidl und um die
Ecke ein Rewe. Das Örtchen ist teilweise schön gestaltet, es gibt aber auch ziemlich
marode Ecken. Noch ein kurzer Einkauf bei Lidl und dann machen wir es uns im Womo
bequem. Zwei weitere Womo's gesellen sich noch zu uns. Zum Abendessen gibt es
belegte Brötchen. Dann machen wir uns es im Alkoven bequem.
Samstag, 29.05.
Wir verbringen eine ruhige Nacht und Bernd holt zum
Frühstück Brötchen. Nach dem Frühstück (gegen 10
Uhr) machen wir uns auf den weiteren Weg Richtung
Mecklenburg-Vorpommern. Um 13 Uhr machen wir auf
der A10 (heute kein Stau auf der Autobahn) auf einem
Rastplatz Halt. Wir essen zu Mittag und Bernd schaut die
Formel 1-Qualifikation. Da wir gestern weiter gefahren sind, als geplant, ist auch mein
zweiter ausgesuchter Übernachtungsort (Wörlitz) ad acta gelegt. Wir fahren direkt durch nach Sembzin
(weitere … km). Dort kommen wir gegen 16 Uhr an. Der Platz (Rasthof Sembzin - hört sich nach Autohof
an - isses aber nicht) ist sehr schön angelegt, Rasenstreifen trennen die Plätze. Ver- und Entsorgung
direkt am Stellplatz, nur die Chemie-Toilette muss man ein bisschen weiter tragen. Wir genießen die Sonne
- morgen soll es ja junge Hunde regnen! Das Restaurant am Platz probieren wir dann auch gleich aus. Für 6,90 € bekommt man da eine gute
Portion Schweinesteak mit Kräuterbutter und Bratkartoffeln. Wenn man Essen geht, steht man hier sogar umsonst. Ansonsten zahlt man 8 €
inklusive Strom (6 Ampere). Im Sommer gibt es hier sogar ein Schwimmbad - nur für die Wohnmobilisten - Luxus pur. Nur ein Manko können
wir feststellen - das Internet funktioniert hier nicht: KEIN EMPFANG! Sch…! Mal seh'n, wie man die nahegelegene Straße die Nacht hört!
Sonntag, 30.05.
Die Nacht war zwar ziemlich ruhig, doch konnten wir erst gegen 1 Uhr morgens einschlafen - auch uns
hatte das Lena-Fieber gepackt, wir hielten durch bis zum Schluss! So wurden wir erst spät wach. Nach
dem Frühstück packten wir unsere 7 Sachen und fuhren vier verschiedene Stellplätze in Waren und
Umgebung an. Ein Stellplatz lag genau neben der vierspurigen Hauptstraße, einer zwar mitten im
Nationalpark, aber im Bereich des Buswendeplatzes, der dritte war einfach zu weit ab vom Schuss. Zum
Schluss landeten wir auf dem neu errichteten Stellplatz am Edekamarkt in der Teterower Straße. Schön
großzügig angelegte Plätze erwarteten uns. Ein komplett neues Sanitärhaus und ein Grill- und Klön-Eck
rundeten die Sache ab. Außer uns steht noch ein Wohnmobil aus Berlin auf dem Platz, ansonsten scheint
sich der Platz noch nicht rumgesprochen haben, obwohl er super ausgeschildert ist. Zum Mittagessen
grillten wir uns die Thüringer, die wir uns in Friedrichsroda gekauft hatten - lecker. Später am Nachmittag
machten wir noch eine kleine Radtour zum Hafen, um uns Informationsmaterial über die Schiffstouren zu
holen. Wir wollen die nächsten Tage eine 5- oder 7-Seen-Tour machen. Auf dem Rückweg kaufen wir bei
Netto ein - ja, hier gibt es Einkaufsläden, die auch sonntags geöffnet haben. Zum Abendessen gab es dann Maccaroni mit Hackfleischsoße.
Den Abend machen wir es uns bei Wein und Film gemütlich.
Montag, 31.05.
Tja, leider ist heute das Wetter auch nicht sehr berühmt. Der Tag sieht so aus: lange schlafen, frühstücken, Homepage gestalten,
Mittagessen, Homepage gestalten, nochmal Essen, Film schauen - ach ja, zwischen drin noch mal einkaufen! GUTE NACHT!
Dienstag, 01.06.
Noch immer ist uns der Wettergott nicht hold. Eine Regenpause nutze ich am Nachmittag und besuche das Müritzeum. 7,50 € Eintritt - naja,
ein stolzer Preis, aber man (frau) bekommt auch eine Menge zu sehen. Noch einmal rund um den Herrensee - Postkarte für's Büro gemacht -
und dann noch ein kleiner Bummel durch Waren. Es ist Markt und es herrscht trotz des miesen Wetters reger Verkehr in den Straßen. Es
fängt wieder an zu regnen und ich ruhe mich erst einmal bei einer leckeren Tasse Tee im Kietzspeicher aus. Wieder aufgewärmt fahre ich
zurück zum Womo. Der Abend verläuft wie die bisherigen.
Mittwoch, 02.06.
Endlich - es scheint die Sonne. Nix wie rauf auf die Räder. Wir radeln nach dem Frühstück bis hinter
Sembzin, immer an der Müritz entlang. Ok, nicht immer hatte man den See im Blick, aber wir konnten die
Hauptstraße (bis auf ein kleines Stück) meiden. Auf dem Rückweg kehren wir in Klink am Hafen zu
Fischbrötchen und Radler ein. Wir besuchen die Glasbläserei im Müritz-Hotel und werden enttäuscht- der
Glasbläser ist krank. Die Auswahl an fertigen Sachen ist groß, aber ich konnte mich einfach nicht
entscheiden. So wurde der Geldbeutel geschont. Noch ein Abstecher in den Klinker Bauernmarkt- auch
hier wieder eine kleine Enttäuschung. Es gibt zwar viele schöne Dinge zu kaufen, aber ich hatte mir unter
"Bauernmarkt" etwas anderes vorgestellt (so etwas wie einen Handwerkermarkt, wo die "Handwerker" ihr
Handwerk vorführen. Wir fahren am CP Kamerun vorbei, dort gibt es auch einen Womo-Stellplatz - sieht
ganz gut aus. Vor allem gibt es hier keinen Durchgangsverkehr und keine Baustelle (die haben wir im
Moment bei unserem Stellplatz nebendran). Wir überlegen, ob wir morgen umziehen. Am Abend grillen wir,
danach arbeite ich an den Geschenken für die Teilnehmer an unserer 10-Jahres-Feier im August (wird aber nicht verraten, was es ist - soll ja
schließlich eine Überraschung für alle anderen sein). Es ist mittlerweile 21 Uhr und die Sonne scheint immer noch - herrlich! Morgen wollen
wir Schiff fahren!
Donnerstag, 03.06.
Wir ziehen um zum CP Kamerun. Vorher kaufen wir aber noch beim Edeka für die nächsten Tage ein.
Ganze 3 km ist der Weg zum neuen Stellplatz, die Nacht davor hat uns dazu bewogen, doch noch den
Stellplatz zu wechseln. Hier steht man fast an der Müritz, nur eine Baumreihe und ein Radweg trennt uns
davon. Wir richten uns ein, machen uns ein kleines Mittagessen und dann geht's auch schon los. Wir
schwingen uns auf die Räder und radeln zum Stadthafen. Hier geht die Fahrt der Europa über die vier
Seen (Binnenmüritz, Kölpingsee, Flesensee und Müritz). Kurz nach dem Start klappt das Dampfschiff den
Schornstein und den Fahnenmast um, das Führerhaus wird abgesenkt und der Kapitän riet uns, die Köpfe
einzuziehen, damit die Brücke - unter der wir durchfuhren - nicht mit roten Flecken beschmutzt werden
würde. Es war wirklich nicht mehr sehr viel Platz zwischen Haupthaar und Brückenunterkante. 3 Stunden
ist das Dampfschiff unterwegs. Die Seen sind mit Kanälen verbunden, manchmal haben hier zwei Schiffe
Schwierigkeiten aneinander vorbei zu kommen. Hier weht der Wind nicht, im Gegensatz zur offenen See.
An den Ufern liegen immer wieder kleine und größere Boote, es herrscht bei dem super Wetter Verkehr wie
auf der Zeil (Einkaufsstraße in Frankfurt - für Nichthessen). Es ist einfach traumhaft. Der Kölpingsee ist übrigens an der ganzen "Küste" nicht
bebaut - hier haben die Menschen den Sinn von Naturschutz verstanden. Bei allen anderen Seen sieht man die ein oder andere Bausünde,
aber auch immer wieder sehr schöne Anwesen. Hier könnte ich mir auch vorstellen zu wohnen. Um 16.30 Uhr kommen wir wieder in Waren
an - es war ein Erlebnis und das Geld (12 €/Person) wert. Wir schieben die Räder über den überfüllten Marktplatz und fahren dann wieder
zurück zum Stellplatz. Dort angekommen, stellen wir fest - wir haben HUNGER, aber keine Lust zu kochen. Also wieder auf die Räder und
zurück in die Altstadt. Dort hatten wir vorhin eine Pizzeria gesehen. Nix wie hin und zu Abend gegessen. Allerdings war die Pizza keine Sünde
wert, der Boden zu weich und überhaupt kein Geschmack. Aber satt sind wir trotzdem geworden. Ein bisschen enttäuscht radeln wir wieder
zurück, nun bereits zum 6. Mal über die unter Wasser stehende Brücke kurz vorm Kletterwald. Wir machen es uns noch vor dem Womo
bequem, bis die Sonne am Horizont verschwindet.
Freitag, 04.06.
Und schon wieder satteln wir die Hühner - sprich, das Wohnmobil und machen uns auf den Weg nach
Usedom. Wir fahren durch Neubrandenburg, vorbei an vielen kleinen Orten, die sich in die Senken der
schönen gelb blühenden Landschaft schmiegen. Die Sonne scheint, was das Bild natürlich noch viel
schöner macht. Nach … km landen wir auf Usedom. Hier klappern wir alle im Bordatlas eingezeichneten
Stellplätze ab. Der erste Stellplatz liegt idyllisch am Haff, aber weit ab vom Schuss. Also weiter im
Konzept. Seebad Ahlbeck - Stellplatz belegt, Stellplatz Heringsdorf - mitten im Ort, zugestellt mit Womos -
eng an eng, Autos stehen auch noch zwischen drin. Ne, das ist nicht unser Ding. Der nächste Stellplatz
soll in Bansin sein. Dank einer schlechten Beschilderung irren wir zwischen den Hotels in Bansin herum.
Total entnervt beschließen wir wieder zurück zum ersten Platz zu fahren, da endlich entdecken wir die
Einfahrt zum "Waldparkplatz" (Kosten 12,80 € inkl. Strom). Wir schauen uns kurz um und sind einer
Meinung: wir bleiben für heute hier. Der Stellplatz ist in zwei Bereiche eingeteilt, rechts stehen die
Wohnwagen und links die Wohnmobile. Wir finden einen schönen sonnigen Platz, richten uns kurz ein. Da wir noch nicht zu Mittag gegessen
haben, schwingen wir uns auf die Räder und fahren Richtung Bansin. Doch erst einmal interessiert uns das Meer. In Höhe des CP Ückeritz
finden wir einen Einstieg zum Strand. Er ist schön leer, sauber und man kann ziemlich weit am Ufer entlang schauen und natürlich laufen.
Auf dem kurzen Stück, das wir bis hierhin zurückgelegt hatten, liegt der Imbiss "Zum Rollmops", dort kehren wir ein und essen Fisch und
Bratkartoffeln - lecker. Frisch gestärkt fahren wir dann doch noch bis Bansin. Der Weg führt durch den Wald über eine Achterbahnmäßige
Strecke, rauf, runter, Kurve rechts, Kurve links - ich hab gedacht, wir sind hier auf dem flachen Land am Meer!!! Doch wir werden mit einer
wunderschönen Promenade mit toll restaurierten Hotels belohnt. Wir gönnen uns ein Eis und Bernd kauft sich endlich eine neue Sonnenbrille
- er musste die ganze Zeit eine meiner Brille tragen. Auf dem Anlegesteg weht ein ganz ordentlicher Wind. Die Küste von Polen ist am
Horizont zu sehen. Wir laufen noch eine Weile die Promenade auf und ab, dann machen wir uns wieder auf den Rückweg und genießen die
Sonne bis 20 Uhr vor dem Wohnmobil.
Samstag, 05.06.
Obwohl es möglich gewesen wäre - das erste Mal - frühstücken wir nicht draußen. Nach dem Frühstück
räumen wir den Rest zusammen und machen uns auf den Weg zum nächsten Ziel. Wir entsorgen nicht,
denn die wollen hier für die Entsorgung von Toilette und Grauwasser jeweils 3 € - die spinnen, die
Bansiner! Wäre das mit diesen versteckten Kosten nicht, hätten wir den Platz empfohlen, so können wir
nur sagen - ABZOCKE!
Da Bernd gerne in Peenemünde das Museum besuchen will, suchen wir uns den CP in Karlshagen aus.
Auf dem Weg dorthin kommen wir an Europas größter Schmetterlingsfarm vorbei. Da will ich rein - also
rumgedreht und ab ins "Freigehege". Ein Schmetterling schöner wie der andere flattert um mich herum.
Doch wie soll man solch unstete Wesen fotografieren? Ein paar wenige haben Erbarmen mit mir und
lassen sich auf Orangenscheiben, Bananenstückchen oder Blättern nieder. Diese halte ich mit meiner
Kamera fest. Die Blumen sind da schon etwas geduldiger, deswegen gibt es mehr Bilder von Blumen als
von Schmetterlingen. In der der Freihalle folgenden Ausstellung kann ich die Schmetterlinge noch einmal
bewundern, allerdings sind sie da nicht mehr lebendig. Im Gegensatz zu dem anderen Getier. Bei manchen bekomme ich Gänsehaut, bzw. es
fängt sofort an mich überall zu jucken: Käfer, Spinnen und sonstige abartige Geschöpfe der Insektenwelt. Aber interessant war es schon. Zum
Abschluss kommt natürlich noch ein Souvenir-Shop. Doch nichts spricht mich an: kauf mich! So bin ich nur 8,50 € für den Eintritt
losgeworden. Bernd wartet draußen schon auf mich und wir fahren gleich weiter nach Karlshagen. Wir stehen schon vorm Eingang des CP,
als Bernd die Idee kommt, mit dem Womo - und nicht mit dem Radl - nach Peenemünde zu fahren. Also rumgedreht und weiter.
In Peenemünde angekommen, stellen wir uns auf dem Parkplatz und laufen zum HTI - dem Historisch
Technischen Informationszentrum - ein Museum, in dem die Geschichte der Raketenentwicklung und
Deutschlands gezeigt wird. Mit 6 € Eintritt pro Person kann man den ganzen Tag in dem Museum
verbringen, doch wir machten den Fehler hungrig und durstig das Museum zu betreten, so dass wir bereits
nach 1 ½ Stunden wieder zurück zum Womo gehen. Wir essen Frikadellenbrötchen und frisch gestärkt
machen wir noch einen kleinen Rundgang durch das Hafengelände. Dort ist noch ein Museum, das U-Boot
U-461. Doch noch einmal 12 € wollen wir dann nicht ausgeben, haben wir ein U-Boot bereits in
Bremerhaven von innen gesehen - und so viel anders wird dieses wohl auch nicht aussehen. So
bestaunen wir es nur von außen und machen uns dann wieder auf den "Heimweg".
Der erste Platz, den wir uns auf Usedom angeschaut hatten - in Karnin an der "Haffschänke" - geht uns nicht aus dem Kopf, also machen wir
uns auf den Weg dorthin. Es steht wie bei der Hinfahrt nur der Wohnwagen dort - später erfahren wir, er steht dort immer. Wir finden somit
noch ein schönes Plätzchen direkt am Wasser und auf dem gemähten Teil der Wiese. Nix wie Tische und Stühle raus und die Sonne
genießen. In der Haffschänke findet ein 60. Geburtstag statt, so dass die Küche erst am Abend für das "Normalvolk" offen ist, so müssen wir
bis 19.30 Uhr warten, bis wir etwas zu essen bekommen. Doch das Warten hat sich gelohnt - es schmeckt lecker (Zigeunerschnitzel) und es
gibt Köstritzer vom Fass - doppelt lecker! Wir kommen mit einem Pärchen aus Anklam ins Gespräch, die im "Nachbarhafen" mit ihrem Boot
liegen. Sie erzählen, dass es dort sehr schön sein soll. Na das schauen wir uns morgen mal an. Wir genießen die letzten Sonnenstrahlen vor
dem Womo, bis wir es uns dann - es wird gleich schnell kühl, wenn die Sonne weg ist - im Womo gemütlich machen.
Sonntag, 06.06.
Unser erstes Frühstück im Freien - herrlich! Die Nacht war super ruhig - kein Wunder, hier ist ja nichts los
außer Natur. Nach dem Frühstück laufen wir in den eigentlichen Hafen von Karnin. Dort können wir auch
die Reste der Eisenbahnhubbrücke bestaunen. Über 35 m hoch sind die Gleise, die einst das Festland mit
Usedom verbunden haben. In nur 2 m konnte sich die Brücke senken, damit die Züge die Brücke
passieren konnten. Nur 12 Jahre durfte sie ihre Arbeit verrichten, bis sie 1945 zerstört wurde. Seitdem gilt
sie als "Technisches Denkmal" mitten im Peenestrom. Der Hafen selbst ist wirklich etwas "moderner"
gestaltet, als der an der" Haffschänke" und auch hier entdecken wir einen Wohnmobil-Stellplatz. Allerdings
direkt neben dem Spielplatz und auf Asphalt ohne Grünstreifen. 5 € die Nacht, Strom möglich (Kosten
unbekannt). Die Schiffe - Boote, die hier liegen, sind eine Klasse besser und größer als bei uns vor der
Tür, aber ich kann wieder nur sagen: an der Haffschänke (10 € inkl. Strom) ist es idyllischer. Wir spazieren
wieder zurück und schwups, ist es auch schon wieder Zeit zum Mittagessen. Wir kehren erneut in die
Haffschänke ein, heute gibt es Zanderfilet mit Bratkartoffeln - lecker!
Nach dem Mittagessen fahren wir mit den Rädern nach Usedom rein. Dort entdecken wir eine offene Bäckerei. Nix wie rein und für das
Abendessen und das morgige Frühstück eingedeckt. Auch ein Stückchen für's Kaffeetrinken nehmen wir mit. Zurück am Platz gibt's
Cappuccino und Rhabarberkuchen - schon wieder lecker! Die Sonne brennt und ich mach mich nackisch - ne, nicht ganz, zieh meinen
Badeanzug an, will ja die Möwen nicht erschrecken. Lass mich in der Sonne braten bis es Zeit wird zum Abendessen. Wir essen natürlich
draußen, danach muss ich mir allerdings ein bisschen mehr anziehen, je weiter die Sonne sinkt, umso kühler wird es. Bis kurz vor 20 Uhr
halte ich es draußen noch aus - ein dickes Buch ist durchgelesen, dann ziehen wir uns ins Womo zurück.
Montag, 07.06.
Das Wetter ist sehr unbeständig, die Nacht hat es geregnet und der Himmel ist immer noch
wolkenverhangen. Eigentlich wollten wir noch zwei Tage hier bleiben, aber der Wirt macht uns einen Strich
durch die Rechnung. Er will Stromkabel verlegen und dafür muss er die Erde aufbuddeln. Schön für alle,
die nach uns kommen - aber ein bis zwei Tage Baggergeräusche wollen wir nicht ertragen. Immerhin muss
er ca. 50 m überwinden und bei 10 cm in ½ Stunden kann das dauern! Also packen wir ein und machen
uns auf den Weg nach Rügen. In Anklam gehen wir noch einkaufen, holen uns eine Pizza und fahren quer
durchs Land Richtung Stralsund. Es weht heftig hier oben und auch der Regen ist sehr stark. Wir kommen
gegen 15 Uhr in Schabrode auf dem CP an und stellen uns erst einmal ab. Nach einer Stunde ist das
Wetter wieder trocken. So haben wir Gelegenheit uns auf dem Campingplatz umzuschauen. Wir finden
einen Platz, der uns wesentlich besser gefällt und ziehen um. Hier haben wir einen Blick direkt aufs
gepeitschte Meer. Später am Abend kommt sogar die Sonne kurz zum Vorschein. Wir erkunden mit den
Rädern kurz den Hafen. Denn morgen wollen wir mit dem Schiff nach Hiddensee (poah, was haben die Preise: 16,90 €/Person + 6,90
€/Fahrrad). Egal, wegen Hiddensee sind wir extra nach Schaprode gefahren. Der Radausflug ist kurz - weht doch noch ein ziemlich kühler
Wind. Ab ins Womo und gut is.
Dienstag, 08.06.
Die Sonne scheint - wie schön! Ich hole um 7.30 Uhr Brötchen, ja ihr habt richtig gelesen - ICH und 7.30
Uhr! Denn die Fähre, die wir nach Hiddensee nehmen wollen, fährt um 9 Uhr los - wollen ja schließlich
etwas vom Tag auf Hiddensee haben.
Wir sind nicht die ersten, die an der Fähre warten. Pünktlich um 9 Uhr legt die "Vitte" ab. Nach endlosen 45
Minuten (anscheinend dürfen die Schiffe hier wegen dem niedrigen Tiefgang nicht schneller fahren)
kommen wir in Vitte an. Der erste Weg führt uns über Kloster zum Leuchtturm. Das letzte Stück müssen
wir zu Fuß gehen. Der Leuchtturm sieht aus, wie man sich einen Leuchtturm vorstellt: weiß, mit roter
"Kappe" und vielen Stufen. 86 (in Spirale) um genau zu sagen, muss ich überwinden und dann noch ca. 15
- 20 steil nach oben, dann hat man einen super Blick über die ganze Insel. Wir gönnen uns noch eine
kleine Pause unterhalb des Leuchtturms, um uns dann weiter auf den Weg zu machen. Wieder zurück
durch Kloster und Vitte machen wir kurz vor Neuendorf Mittagsrast. Belegte Brötchen und
Weissweinschorle stärken uns. An der Dünenheide vorbei führt unser Weg nach Neuendorf, bis zum
Leuchtfeuer Gellen. Die Radwege sind teilweise sehr gut, teilweise aber unter aller Sau. Doch die Hiddenseer sind am arbeiten. Einige
hundert Meter neuer Radweg entsteht gerade. Insgesamt 30 km legen wir so auf der autofreien (naja, 1 Müllauto, 1 Werkstattwagen und ein
Inseltaxi haben wir gesehen) Insel zurück. Kurz vor 14 Uhr sind wir bereits wieder in Vitte. Diesmal nehmen wir die "Gellen" um wieder zurück
nach Schaprode zu fahren. Sie macht noch einmal Halt in Neuendorf und braucht damit 1 Stunde und 10 Minuten, bis sie wieder im
Schaproder Hafen einläuft. Die Sonne scheint noch immer und wir machen es uns vor dem Womo bequem. Zum Abendessen gibt es
Spaghetti Bolognese. Bis die Sonne hinter den Wolken verschwindet bleiben wir draußen.
Mittwoch, 09.06.
Wir packen nach dem Frühstück ein und fahren mit der Fähre (7 €) auf die Halbinsel Wittow. So sparen
wir bestimmt 60 km Umweg. Nach knappen 30 km sind wir auch schon am nächsten Platz: "Luigi's
Caravanplatz". Den haben wir ausgesucht, weil es direkt am Platz eine Pizzeria gibt. Doch leider macht
sie im Moment nur am Wochenende (Freitag bis Sonntag) auf. Also nix mit Pizza. So richten wir uns erst
einmal gemütlich ein, essen kurz zu Mittag und schwingen uns dann auf die Räder um nach Kap Arcona
zu fahren. Der Radweg dorthin ist nun wirklich sch… Es wird zwar am Einstieg darauf hingewiesen, dass
der Weg unbefestigt ist, aber dass er sich so blöd fahren lässt (Treibsand ist nichts dagegen) hätten wir
nicht gedacht. Egal, nach 10 km immer am Ufer der Ostsee entlang (der Wind vom Meer ist ziemlich kühl),
teils mit wunderschönen Aussichten auf die Sandstrände und Steilklippen, kommen wir am Kap Arcona an.
Touristen wo man nur hinschaut - wo kommen die nur alle her und wie sieht das hier zur Hochsaison aus?
Wir laufen den "Park" ab, die Leuchttürme spare ich mir diesmal. Für ein großes Radler und Bier machen
wir kurz Rast. Das Wetter bleibt beständig, es scheint noch immer die Sonne. 13,4 ° Lufttemperatur (laut Deutschem Wetterdienst) sind hier
oben. Doch durch die Sonne wirkt es wie mindestens 25 °. Wir riskieren noch einen Blick die Steilküste hinab - meine Herren, geht es da
runter. Unten am Wasser laufen einige Spaziergänger, der Abstieg muss ganz schön heftig gewesen sein. Wir verzichten darauf. Auf dem
Rückweg entdecken wir noch die ein oder andere schöne Stelle zum Verweilen. Unser Fazit bisher: Rügen ist doch schön - auch wenn die
Usedomer das Gegenteil behaupten!
Zurück auf dem Stellplatz legen wir uns noch ein wenig in die Sonne. "Luigi" (leider kein echter Italiener) mäht Rasen. Bei uns macht er dann
erst einmal Pause. Jetzt lässt es sich aushalten. 17,70 € kostet übrigens der Stellplatz inklusive Strom. Brötchen bekommt man direkt ans
Womo gebracht.
Zum Abendessen macht Bernd Schnitzel mit Kartoffeln. Wir schauen noch ein bisschen Fern und dann geht's ab in die Falle.
Donnerstag, 10.06.
Wir packen nach dem Frühstück das Womo und fahren weiter Richtung Königsstuhl. Der Stellplatz in
Lohme ist voll, der in Hagen gefällt uns nicht (Teil eines Groß-Parkplatzes) und an Bansin fahren wir
mangels gescheiter Beschilderung vorbei. So landen wir in Sellin und bekommen den letzten "offiziellen"
Platz im Reisemobilhafen Sellin. Gut durchorganisiert ist der Platz, allerdings gefällt uns die "Fülle" gar
nicht. Wenn man dem Stellplatznachbarn im Womo auf den Tisch schauen kann, dann ist das nicht unser
Fall. Egal, wenigstens die Seebrücke möchte ich mir anschauen, also bleiben wir hier. Der Spaziergang zur
Seebrücke führt an schönen alten Villen vorbei, die bestimmt schon seit anno tobak Hotels sind. Auch im
nicht so schönen Wetter hat die Seebrücke ihren Charme. Bis zur Tauchkuppel laufe ich hinaus, doch
wegen des starken Seegangs finden keine Tauchgänge statt, auch die Schifffahrt ist eingestellt, die
Brandung ist ziemlich heftig! Die beiden Lokale in der Seebrücke laden zum Verweilen ein, doch ich ziehe
weiter meine Runden durch Sellin. Hier finde ich endlich schöne Mitbringsel für Zuhause. Über die
Seepromenade am Hallenbad vorbei schlendere ich wieder zurück zum Wohnmobil. Mittlerweile stehen
mehrere Wohnmobile in "Warteschlange" auf dem Platz. Unseren Platz können sie morgen haben - wir werden weiter fahren. Zum
Abendessen gehen wir an die Seepromenade zum Italiener. Der Ober ist entweder schwerhörig oder aber kein Italiener, er versteht nicht
dass wir den Eros Ramazotti hören wollen (Musikvideos laufen über LCD-Fernseher), noch versteht er: Il conto, per favore! Egal, die Pizza ist
ganz in Ordnung und ziemlich groß. Zurück im Womo machen wir es uns gemütlich und fallen dann später müde ins Bett.
Freitag, 11.06.
Wie bereits gestern beschlossen, fahren wir von Rügen runter. Das Wetter soll sich hier nicht bessern, und gesehen haben wir ja schließlich
schon eine Menge. Das Wetter soll sich nicht bessern, irgendwie war da was verkehrt. Auf dem Weg zum Festland beginnt es zu regnen, als
wenn die Welt untergehen würde. Teilweise sieht man die Hand vor Augen nicht mehr. Von der Rügenbrücke
sehen wir diesmal noch weniger als auf der Hinfahrt.
Über die A 20 fahren wir in Richtung Süden (in der Hoffnung, dass dort das Wetter besser wird). Im Radio
hören wir von Unwettern auf Rügen und bei der Müritz. Röbel soll teilweise unter Wasser stehen. Heftig!
Wir haben uns den Wohnmobilpark in Neukloster ausgesucht. Er liegt am nordwestlichsten Teil der
Mecklenburger Seenplatten. Der Stellplatz ist einer der TOP-Plätze in Deutschland (Sellin hat übrigens
auch dazu gezählt, für uns nicht ganz - zu eng!), er hat diesen Titel wirklich verdient. Der
Stellplatzbetreiber, Herr Korte, ist super nett und da der Stellplatz nicht ausgebucht ist, stehen die Womos
hier ziemlich weit auseinander. Der Platz liegt direkt am Neuklosterseee (wir haben beim Frühstück am
nächsten Morgen einen direkten Blick darauf), zum Einkaufen ist es auch nicht weit und diverse Radwege
führen direkt vom Stellplatz in verschiedene Richtungen. Das Wetter spielt auch mit - SUPER! Nach einem
kurzen Rundgang fahren wir mit den Rädern zum Einkaufen ins Ort. Zum Abendessen grillen wir, dazu gibt
es Bratkartoffeln - lecker!
Samstag, 12.06.
Nach dem Frühstück im Freien satteln wir die Räder und fahren den Rundweg um den Neuklostersee, machen einen Abstecher nach
Neumühle zur Fischtreppe und fahren dann den "Wanderweg" nach Neukloster wieder zurück. Wohlgemerkt: WANDERWEG - es ist mehr ein
Trampelpfad, als ein WEG. Nach 1 - 2 km kommt endlich wieder eine befahrbare Strecke - aber Spaß gemacht hat es! Zum Mittagessen gibt
es Bratwürstchen und Bratkartoffeln. Den Nachmittag verbringen wir mit Sonnenbaden. So geht der Tag langsam zu Ende.
Sonntag, 13.06.
Es hat uns hier so gut gefallen, dass wir gleich bis Montag gebucht haben. Obwohl das Wetter heute nicht so schön ist wie gestern, satteln
wir nach dem Frühstück die Räder. Eigentlich wollten wir nach Wismar fahren, aber 20 km einfach sind uns dann bei diesem Wetter doch zu
unsicher, also drehen wir nur eine ziemlich große Runden um den See. Die Gegend ist eigentlich sehr schön, wenn die Sonne scheinen
würde, wäre es bestimmt noch schöner. 20 km insgesamt werden es, doch das Lokal, welches wir zum Mittagessen aufsuchen wollten, gibt
es anscheinend nicht mehr. So fahren wir unverrichteter Dinge wieder zurück und essen belegte Brötchen. Den Nachmittag verbringe ich mit
stricken und Bernd mit fernsehschauen. Zum Abendessen gibt es dann Goulasch mit Klöße. Um 20.30 Uhr ist Anstoß bei der WM:
Deutschland gegen Australien, sah es die ersten 5 Minuten so aus, als würden wir Deutschen einen auf den Latz bekommen, wendete sich
das Spiel und wie alle wissen, gewinnen wir 4:0 - super Auftakt.
Montag, 14.06.
Die Sonne scheint, als ich die Augen öffne. Ich quäle mich aus dem Bett, denn heute soll es weiter
Richtung Heimat gehen. Nach dem Frühstück machen wir das Wohnmobil startklar, ver- und entsorgen und
dann noch einkaufen. Ab auf die A 20. Unser Navi führt uns ein wenig in die Irre, denn er kennt die fertige
A20 noch nicht, so landen wir in Bad Segeberg. Dies kostet uns ca. 50 km Umweg. Als nächsten Platz
haben wir uns das Steinhuder Meer ausgesucht. Doch dort angekommen, sind wir enttäuscht. Der TOP-
Platz ziemlich ungepflegt, aber trotz Montag fast voll. Auch hier stehen die Womos eng an eng - nicht unser
Ding. Also wieder zurück auf die A7. Während Bernd fährt schaue ich im Stellplatzführer nach geeigneten
Plätzen rechts und links der A7. Ich entdecke Bad Gandersheim (irgendwie kommt uns dieser Name
bekannt vor, ja - jetzt wissen's wir: Annelie und Günther haben hier Richtung Norwegen Halt gemacht).
Nach über 450 km sind wir dann endlich am Ziel (obwohl - der Weg ist das Ziel). Der Stellplatz ist zwar
nicht prickelnd, aber wenigstens nicht überfüllt. Wir richten uns ein und dann machen wir uns auch schon
auf den Weg in die Altstadt. Bad Gandersheim ist ein sehr schönes kleines Städtchen mit vielen
Fachwerkhäusern, einer guten Gastronomie und auch sonst vieler schöner Dinge: im Moment laufen hier die "Gandersheimer Domfestspiele".
Deswegen ist der Dom leider von einer Freilichtbühne verdeckt. Im Biergarten vom Ratskeller stärken wir uns mit Bier und Ralder. Dann
laufen wir ca. 1 Stunde durch den Ort, bis wir uns entschließen bei der Pizzeria "Dino II" einzukehren. Es war kein Fehler, die Pizza lecker,
der Veccia gut. Was will man (frau) mehr. Zurück laufen wir am Gande (Bach durch Bad Gandersheim) entlang zurück zum Stellplatz. Immer
noch unverändert stehen mit uns 6 Wohnmobile auf dem Platz. Dann fährt ein Adria Coral mit einer dicken Oyster auf dem Dach auf den
Platz. Er stellt sich erst rechts neben uns - Oyster dreht sich stundenlang, dann wechselt er nach gegenüber - Oyster dreht sich wieder
stundenlang. Das Drauf- und Runterfahren von den Keilen hört sich verheerend an. Mittlerweile scheint der Fahrer ziemlich sauer zu sein. Mit
röhrendem Motor heizt er über den Platz und stellt sich dann links neben uns. Wieder dreht die Schüssel - doch endlich - SIE BLEIBT nach
einer Weile STEHEN! Jetzt wird's hoffentlich endlich ruhig auf dem Platz. Doch von wegen - anscheinend sind die Nachbarn schwerhörig, wir
hören den Ton des Fernsehers bis in unser Womo. Ich weiß nicht, manche Wohnmobilisten haben einfach keinen Anstand: sie schmeißen die
Türen, zu jeder Tag und Nachtzeit, machen Musik für den ganzen Platz (Karaoke zählt dazu jetzt nicht - grins), laufen einem durch's
Wohnzimmer usw. Also, wenn wir alleine unterwegs sind, sind wir immer darauf bedacht, die Nachbarn nicht zu stören und wünschen uns das
natürlich auch von unseren Nachbarn. So suchen wir uns auf einem Stellplatz, wo es nicht so voll ist, immer einen Platz nicht direkt neben
einem bereits stehenden Wohnmobil. Doch immer wieder müssen wir feststellen. So groß und leer ein Platz auch ist, es findet sich immer
jemand, der sich direkt neben dich stellt, obwohl noch Platz ist ohne Ende - das muss man nicht verstehen.
Dienstag, 15.06.
Kurz nach ½ 9 kommt der Brötchenwagen auf den Platz. Ich schlüpfe schnell in meinen Jogginganzug und
hole für uns frische Brötchen und Leckereien. Das Wetter lädt eigentlich dazu ein draußen zu frühstücken,
doch da wir nach dem Frühstück weiter fahren wollen, lassen wir Tisch und Stühle in der Garage. Gegen
10 Uhr fahren wir los. Wir haben uns den Wohnmobilplatz Am Silbersee in Frielendorf rausgesucht. Als wir
dort ankommen, sind wir sehr erstaunt - obwohl ebenfalls im TOP-Platz-Führer: der Platz ist bis auf ein
Wohnmobil leer (Platz hat er für 50 Mobile). Während wir noch sondieren, fährt auch dieses Wohnmobil
vom Platz - wir haben somit den ganzen Platz für uns alleine - traumhaft. Wir suchen uns ein schönes
Plätzchen mit einer tollen Rundumsicht. Dann satteln wir die Räder und fahren ins Ort. Auf dem Weg
dorthin begegnet uns ein Wohnmobil - wo es sich wohl hinstellt? Wir ahnen fürchterliches. Doch erst geht's
mal weiter. Die Suche nach einem geöffneten Lokal - wir haben riesigen Hunger - erweist sich als nicht
erfolgreich. Dafür entdecken wir einen Edeka. Wir füllen den Einkaufswagen mit Fleisch, Gemüse, Wein,
Bier und Brot (gibt nämlich keinen gescheiten Brötchenservice am Platz - man kann zwar bestellen, muss aber bis ins Feriendorf zum
Dorfladen fahren und dort die Brötchen abholen - da haben wir keine Lust zu). Zurück am Platz sehen wir unsere Befürchtungen bestätigt:
das Wohnmobil hat sich direkt in unseren "Wohnzimmerausblick" gestellt. Es ist kaum zu glauben. Der ganze Platz ist leer und die stellen sich
ausgerechnet vor uns. Während wir die Schnitzel brutzeln, fährt ein Wohnmobil auf den Platz, dreht eine Runde und schwups, ist es auch
schon wieder weg. Wir essen draußen, die Sonne scheint, es ist einfach schön. Später arbeite ich wieder an den 10-Jahres-Präsenten.
Gegen 15.30 Uhr fahren wir mit den Rädern eine Runde um den Silbersee (nicht wirklich viele Kilometer - grins), im Biergarten der
Sommerrodelbahn gönnen wir uns ein Päuschen. Gleich neben an ist ein Streichelzoo. Dort kämpft eine kleine Ziege mit einem großen
Schwarzkopfschaf - sowas hab ich noch nie gesehen. Als ich mir eine Packung frisch gemachtes Popcorn hole, kommen die Ziegen alle
gleich gelaufen. Anscheinend mögen sie es auch. Zum Abschluss machen wir noch eine Fahrt mit der Sommerrodelbahn - huiiiii, das war
schön!
Wieder zurück am Platz zockt Bernd mich bei Phase 10 ab, dafür kocht er dann das Abendessen. Es gibt Zweitopf - hatten wir schon lange
nicht mehr. Ihr wisst nicht, was ein Zweitopf ist? Eintopf machen kann jeder, aber beim Zweitopf werden je ein Topf Erbsen- und
Kartoffelsuppe zusammen geschüttet, dann kommen noch frische Würstchen rein und fertig ist ein lecker Essen (haben wir vor 2 Jahren in
Obermaiselstein im Winterurlaub erfunden). Dazu gibt's Brötchen und schon sind wir satt. Ein weiteres Wohnmobil kommt auf den Platz, die
haben Anstand. Halten genug Abstand und stellen sich auch nicht in unsere "Aussicht". Bis 21 Uhr bleiben wir draußen, dann wird es
langsam ziemlich kühl. Die Sonne geht schön am gegenüberliegenden Hügel unter. Morgen wollen wir mit den Rädern nach Homberg (Efze)
fahren. Das Wetter soll ja wieder schön werden.
Mittwoch, 16.06.
Das Wetter sieht hervorragend aus - doch es ist heftig windig, und der Wind ist ziemlich frisch. Egal, nach
dem späten Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Homberg. Der Radweg führt durch Felder, kleine
Ortschaften und durch das Industriegebiet von Homberg. Im Ort angekommen schließen wir die Räder an
und machen uns zu Fuß auf Erkundung. Die Altstadt zieht uns magisch an. Ein Fachwerkhaus nach dem
anderen. Und zu 90 % alle schön renoviert - herrlich. Mittlerweile ist es Mittagszeit und wir suchen ein
Lokal zum Essen. Wir landen nach einigem hin und her beim Homberger Fischhaus. Schottischer Lachs
und Seelachsfilet lassen wir uns schmecken -lecker! Frisch gestärkt machen wir uns auf den Fußweg hoch
zur Hohenburg. Von dort oben hat man einen herrlichen Ausblick auf das gesamte Umland. Dank des
schönen Wetters kann man ziemlich weit schauen. Wir bestaunen vor allem den dritttieften Brunnen
Deutschlands - ganze 150 m nimmt das Wasser seinen Weg bis in die Tiefe. Für 1 € kann man sich dieses
Schauspiel minutenlang ansehen - faszinierend. Zurück auf dem verwachsenen Weg Richtung Altstadt
scheint immer wieder die Sonne durch die Bäume - schöner Wetter hätten wir nicht haben können. Unten
angekommen, belohnen wir uns mit einem schönen Eisbecher am Marktplatz. Der Weg zurück fällt etwas leichter - es geht fast nur bergab
(im Gegensatz zum Hinweg). 20 km haben wir zurück gelegt - keine Meisterleistung, aber schön war's trotzdem. Zurück am Womo genießen
wir die Sonne und Ruhe. Mittlerweile steht zwar ein weiteres Wohnmobil neben uns, hat aber gebührend Abstand gehalten. Für's Abendessen
fehlt mit noch Weissbrot, also wieder ab auf die Räder und nach Frielendorf zum Edeka - den Weg kennen wir mittlerweile! Als wir zurück
kommen, steht ein viertes Womo auf dem Platz. Wird ja richtig voll hier - grins! Bis 20.30 Uhr bleiben wir draußen, dann wird es leider wieder
frisch. Doch die Sonne geht erst gegen 22 Uhr unter!
Donnerstag, 17.06.
Heute geht es nach dem Frühstück in die andere Richtung - nach Schwalmstadt. Auch hier finden wir eine
schöne Altstadt vor, zwar nicht so schön wie in Homberg, lässt sich aber auch sehen. Nachdem wir den
Ort zweimal rauf und runter geradelt sind, nehmen wir im Biergarten vom Restaurant Landgraf Platz und
lassen uns typische Schwalmstädter Gerichte schmecken. Das Wetter spielt einigermaßen mit, es ist zwar
bewölkt, aber es regnet nicht. So kommen wir am Nachmittag wieder trocken in Frielendorf an. Ich mache
es mir draußen in der mittlerweile wieder scheinenden Sonne bequem, als ein weiteres Wohnmobil auf
den riesigen Platz fährt. Zwischen uns und dem nächsten Womo sind mindestens 3 Plätze frei und
ansonsten - wie oben bereits erwähnt - noch jede Menge weitere. Doch dieses Womo wollte doch
tatsächlich genau auf den Platz fahren, auf dem ich gemütlich in meinem Liegestuhl liege. Jetzt hab ich
aber die Schnauze voll, bemerke - eventuell nicht gerade nett, dass es ja wohl auf dem Platz noch andere
freie Flächen gebe, aber wenn man (frau) darauf bestehen würde, würde ich natürlich den Platz räumen.
Anscheinend hat es Wirkung gezeigt, denn die beiden Insassen steigen wieder in ihr Womo und trollen sich. Wie ich beobachten kann, stellen
sie überraschend fest, dass das nächste Wohnmobil Bekannte von ihnen sind und stellen sich denen gegenüber - warum denn nicht gleich
so!
Am frühen Abend gehen wir noch einmal zur Rodelbahn und fahren die Strecke gleich zweimal. Setzen uns noch auf die Terasse am See und
gönnen uns ein Bierchen. Wir genießen noch kurz die Abendsonne und räumen dann unser Womo ein. Morgen geht es nach Hause.
Freitag, 18.06.
Nach dem Frühstück packen wir den Rest ein und machen uns auf den Heimweg. So schnell können 3 Wochen rum gehen - ach, was wäre
ich gern schon Rentnerin - da muss ich aber leider noch knappe 20 Jahre warten. Egal, die Wochen waren sehr schön, wir haben viele
Eindrücke sammeln können und den ein oder anderen Ort werden wir bestimmt noch einmal aufsuchen. Mecklenburg-Vorpommern ist immer
wieder eine Reise wert!
Liebe Grüße
Eure Gunilla
© Gunilla Weyers 2002 - 2011
© Gunilla Weyers 2002 - 2012