Um 12 Uhr können wir am Freitag bereits starten. Wir wollen dieses Wochenende einen neuen Stellplatz
testen. Marina hat davon in der Promobil gelesen. Es geht nach Rheinland-Pfalz. Also ab auf die
Autobahn. In Bad Kreuznach gehts runter und weitere 70 km müssen wir Landstraße fahren. Das zieht
sich ganz schön. Nach knapp 150 km sind wir dann in Oberbrombachgelandet. Der Stellplatz ist gut
ausgeschildert und liegt auf einer Anhöhe mit einem wunderschönen Blick auf den Naturpark Saar-
Hunsrück. Als wir gegen 14 Uhr am Platz ankamen, standen Claudia, Stefan und Steven bereits am
Rand von einem Wäldchen. Sie waren schon seit Mittwoch vor Ort. Noch ein Mobil stand auf dem Platz,
aber das gehörte dem Stellplatzbetreiber. Wir hatten uns noch nicht richtig eingerichtet und waren im
Gespräch mit Herrn Grün über die gerade im Moment stattfindende Stromzufuhrverteilung, da fuhren
Annelie und Günther auf den Platz. Die beiden waren erst seit einer Woche wieder im Lande (sie
weilten fast 4 Monate in Schweden und Norwegen). Wir haben Günther kaum wieder erkannt - er hat
sich in den letzten Monaten einen Vollbart stehen lassen. Gewöhnungsbedürftig - aber o.K. Gerade
stellen wir Kaffee und Kuchen auf den Tisch, fahren Gisela und Robert vor. Mit ihnen hatten wir nicht
gerechnet - aber schön! Als hätten sie’s gerochen. Zum Kaffeetrinken nutzen wir die Terrasse der
schönen “Schutzhütte”. Diese ist mit einem großen Aufenthaltsraum, Küche (noch nicht ganz fertig
ausgebaut) und WC ausgestattet. Für ein mittleres Treffen (mit ca. 20 Personen) ist sie sehr gut
geeignet. Mittlerweile hat es aufgehört zu regnen - was ein Wetterumschwung - gestern fast 40° und heute fast
den ganzen Tag Regen. Wir schauen Herrn Grün und seinem Elektriker weiter bei der
Arbeit zu. Inzwischen können auch wir Strom zapfen. Frau Grün kommt dann auch noch auf den Platz
und wir verteilen Kuchen an alle. Claudia, Stefan und Steven fahren nach dem Kaffeetrinken mit ihren
Motorrädern auf Tour. Während dessen fangen wir an, den Rollbraten für das Abendessen auf den
Spieß zu stecken und zu grillen. Robert spendiert einen grünen Salat und Annelie und ich machen
Paprikagemüse - lecker. Mit kleiner Verspätung treffen die drei Motorradfahrer wieder ein und
gesellen sich zu uns. Wir sind noch nicht fertig, da fahren die Tipgeber für diesen Stellplatz - Marina
und Norbert - vor. Sie sind auf den Weg in den Italien-Urlaub und Oberbrombach liegt ja bekanntlich
von Frankfurt am Main aus auf direktem Weg dorthin - GRINS! Der Rollbraten wird komplett (3 kg)
verputzt. Pappsatt gibt es einen Absacker, aber nicht von uns - sondern von Walter Grün. Auch er hat
heute abend Gäste auf dem Platz, was ihn aber nicht davon abhält, sich eine Weile zu uns zu
gesellen. Bis kurz vor MItternacht sitzen wir draußen und genießen die frische Luft.
Samstags um 7 Uhr werden die am Vortag bestellten Brötchen vom Bäcker angeliefert, was wir aber
nicht mitbekamen - wir schlafen bis kurz nach 8 Uhr. Es ist zwar noch etwas bedeckt, aber wir
frühstücken dann doch mit den anderen draußen. Marina und Norbert wollen heute weiter fahren,
doch wir können sie überreden, wenigstens bis zum Nachmittag da zu bleiben. Während Bernd mit
dem Fahrrad ins nächste Ort - Niederbrombach - fährt, um Hackfleisch für das gemeinsame
Abendessen einzukaufen, werden Stefan und Claudia ins Leben eines Stellplatzerbauers eingeführt.
Stefan bekommt Unterricht in Traktor fahren und dreht eine große Runde mit Claudia übers Feld.
Kaum wieder zurück, wird Claudia in die Tücken einer Dampfwalze eingeweiht. Sie wagt allerdings
nur eine Runde über den Platz. Mittags gab es nur Brötchen. Gisela, Robert, Marina, Norbert und ich
machen danach eine kleine Wanderung nach Niederbrombach. Wir nehmen hinwärts den längeren
Weg durch Wald und Wiesen. Es geht stetig bergab. In Niederbrombach angekommen werden wir
enttäuscht, kein Laden, kein Lokal hat offen. Nur Autos und Anhänger könnten wir kaufen, aber
daran haben wir kein Interesse. Also machen wir uns unverrichteter Dinge wieder auf den Rückweg.
Diesmal nehmen wir den kürzeren Weg. Er führt an der B 41 entlang und geht - na was wohl - stetig bergauf (das sollten meine Waden am
Sonntag abend merken). Gegen 14 Uhr sind wir wieder oben auf der Höhe gelandet und Marina und Norbert machen sich langsam startklar.
Nachdem sie sich verabschiedet haben, spielen wir mal wieder das “kleine Arschloch”. Die Motorradfahrer gingen wieder auf Tour. Heute
wurden wir von Frau Grün mit Kuchen verwöhnt. So ging der Nachmittag ziemlich schnell rum. Zum Abendessen kochen wir einen großen
Topf Bolognese, die anderen jeweils einen Topf Nudeln. WIeder gab es Salat dazu. Auch diesmal wurden alle Töpfe leer. Abends kühlte es
schnell ab und leider war die Hütte von Walter’s Gästen besetzt, deswegen zogen wir uns diesmal alle früh in unsere Wohnmobile zurück.
Der Sonntag beginnt wieder mit dem Frühstück im Freien. Wieder waren die Brötchen bereits am
Platz, bevor wir wach wurden. Gisela und Robert waren allerdings auch schon vor dem Frühstück
gefahren (zur nachtschlafenden Zeit um 5.30 Uhr). Robert musste um 8 Uhr wieder auf Arbeit sein.
Das Wetter war heute so schön, das wir uns garnicht entschließen konnten, nach Hause zu fahren.
Wir saßen und quatschten bis der Magen knurrte. Bernd schaute nach, was unser “Keller” zu bieten
hatte. Mit Zugabe von Fleisch- und Bratwurst von Annelie und Günther zauberte er eine eßbare
Linseneintopf für die Verbliebenen. Gegen zwei Uhr machen wir die Wohnmobile startklar. Wir fahren
nach und nach zur wirklich schön gemachten Entsorgung. Man merkt, dass Walter Grün selbst
Wohnmobilfahrer (hat ein großes Wohnmobil) ist, es ist alles gut durchdacht und der Preis von 9 € (
für die großzügig angelegten Stellplätze mit Ver- und Entsorgung, Hütten- und Grillplatznutzung, Holz
für’s Grillen oder Lagerfeuer sowie Strom ist mehr wie akzeptabel. Ein Manko hat der Platz
allerdings, er ist für Freizeit-Fahrradfahrer wie wir nicht gut gelegen (zu “bergig”) - aber das nächste
Mal nehmen wir unseren Roller mit. Das würde ich jedem empfehlen, der ein bisschen mehr von der
Umgebung - die auf jeden Fall sehenswert ist - sehen möchte. Für Wanderer ist die Gegend aber
sehr reizvoll. Alles in allem war es mal wieder ein super schönes Wochenende. Ein Andenken habe ich mir allerdings mitgenommen -
SONNENBRAND. Durch das laue Lüftchen, was hier oben auf der Höhe weht, habe ich nicht gemerkt, wie stark die Sonne brennt. Aber bis
zum nächsten Treffen wird es schon wieder besser sein.
Bis bald und liebe Grüße
Eure Gunilla
© Gunilla Weyers 2002 - 2011
© Gunilla Weyers 2002 - 2012