Italien
09. - 29.05.2008

26.05.
- Zentrale Toscana - Lago Maggiore

Die Sonne weckt uns und gleich nach dem Frühstück düsen wir los. Noch wollen wir in der Toscana bleiben. Bernd hat einen CP ausgesucht, der nur knappe 40 km von Marcialla entfernt liegt - ADAC-Superplatz - in Figline Valdarno, der CP "Norcenni Girasole Camping Village". Der Weg dorthin führt uns über eine kleine schmale Straße (zugelassen bis 3,5 t) die Weinberge rauf und wieder runter, durch Wälder und Wiesen, mal rechts um die Kurve, mal links um die Kurve - aber traumhaft schön. Gottseidank fährt Bernd, so kann ich fotografieren. Am CP angekommen wollen wir uns erst einmal umschauen, gut durchorganisert kommst du hier nur mit Chipkarte rein. Doch bereits der erste Eindruck schreckt uns ab - nicht, dass der Platz schlecht wäre, nein - aber es laufen so viele Kinder rum und wir wollen uns schließlich noch ein wenig erholen. Wie wir später lesen konnten, war das Schwimmbad öffentlich und deswegen auch so stark frequentiert. Also drehen wir mit dem Womo rum und fahren erst einmal weiter Richtung Heimat. Während der Fahrt wälze ich den CP-Führer und wir schwanken noch zwischen Gardasee und Lago Maggiore. Schließlich entscheiden wir uns für letzeres, denn der See liegt mehr an unserer Strecke heimwärts.

In Firenze geht es auf die Autobahn. Hier müssen wir dann auch tanken. Bisher hatten wir in Italien noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, so mit Beklautwerden usw., aber hier wurde Bernd ganz schön über den Tisch gezogen. Für 95 € tankt er das Womo voll und gibt dem Tankwart (hier wird direkt an der Säule kassiert) 2 50er-Scheine. Der tut so, als ob er Bernd nicht verstanden hat, für wieviel er getankt hat, daher dreht Bernd sich um und deutet auf die Tanksäule. Diesen Moment muss der Tankwart wohl genutzt haben und einen 50€-Schein in einen 10€-Schein getauscht haben, denn auf einmal hat er nur noch 60 € in der Hand. Im ersten Moment war Bernd sich unsicher, ob er nicht doch nur 60 € gegeben hat und gibt ihm natürlich noch mal einen 50€-Schein. Doch kaum sitzt er im Auto, ist er sich 100% sicher - er wurde betrogen. Aber was soll man in so einem Fall machen, da steht Aussage gegen Aussage und zu guter Letzt steckt vielleicht noch der Chef der Tankstelle mit drin - also auf die Zähne beissen und durch (wird Bernd bestimmt nicht nochmal passieren. Tja, da will man ein paar Cent sparen, weil man selbst tankt anstatt an der Zapfsäule mit Bedienung, und dann legt man am Schluss 40 € drauf. Es war uns eine Lehre!

Um 13 Uhr passieren wir dann Modena und gegen 15 Uhr bereits Milano. Um Milano herum ist ziemlich viel Verkehr, aber es läuft stetig. Je näher wir allerdings dem Lago Maggiore kommen, um so schlechter wird das Wetter (was hatten wir da im Wetterbericht gesehen?). Egal, wir landen auf dem CP Continental Lido, der in 1 km Entfernung vom Lago Maggiore am Lago Mergozzo (laut Prospekt der sauberste See Europas) liegt. Hier muss es die letzten Tage mächtig geregnet haben, die Wiesen sind dermaßen aufgeweicht, dass "Nicht-Ford-Fahrer" ihre Probleme bekommen würden. Wir suchen uns ein schönes ruhiges Plätzchen und checken ein. Es gibt wie in einem Cluburlaub farbige Bänder ums Handgelenk und zahlen kann man auf dem Platz nur mit dem "Key", wird mit Geld an der Rezeption aufgefüllt und kann dann in Bar, Restaurant und Markt als Zahlungsmittel genutzt werden.

Das Abendessen findet heute im Womo statt, denn es regnet. Das rythmische Klopfen des Regens wird später von den rythmischen Klängen der Mini-Disco abgelöst und auch die Frösche singen uns ein Abendlied. Aber wir sind so müde, dass das alles uns nicht stört und wir schlafen diesmal beide ziemlich früh (in den letzten Tagen, seit wir allein sind und nicht mehr abends Karten spielen, bin ich diejenige welche, die immer zuerst geschlafen hat - das soll ich hier auf Wunsch eines Einzelnen ausdrücklich erwähnen).