22.05. - Zentrale Toscana
Heute ist es leicht bewölkt als wir aufstehen. Der Bäckerwagen kommt hier
täglich um 8.30 Uhr auf den CP. An Ausschlafen ist daher nicht zu denken,
allerdings kann ich mich noch in den Betten aalen, während Bernd die Brötchen
holt - er ist halt doch ein ganz Lieber! Angesichts des Wetters beschließen
wir das Womo fahrtüchtig zu machen (dabei wird er zum Basilikum- und Tupper-Schüssel-Mörder)
und nach Poggibonsi zu fahren. Wir brauchen eine neue Heckstoßstange und
die können wir schlecht mit dem Roller transportieren. Ach ja - die Stoßstange
brauchen wir, weil mir da vor einiger Zeit ein Baum beim Rückwärtseinparken
in den Weg gesprungen ist - nicht zu glauben, was für ein Eigenleben diese
Bäume haben! Ruckzuck sind wir in Poggibonsi (sind ja nur knapp 18 km).
Nachdem wir die Stoßstange eingeladen haben, fahren wir noch zum eigentlichen
Werk. Hier dürfen wir die Produktion besichtigen, aber leider keine Bilder
machen - es wird gerade das neue Design produziert, was erst im Juni/Juli
auf der Messe vorgestellt werden soll. Es ist unglaublich, wie so ein Wohnmobil
hergestellt wird. Vielleicht hat es der ein oder andere schon mal im Fernsehen
gesehen, aber so live ist es doch etwas anderes. Hier in dem Werk wird
alles in Handarbeit gefertigt (wir konnten uns davon überzeugen) und fast
alle Zubehörteile (Möbel, Polster usw.) produziert Rimor selber (entweder
hier in Poggibonsi oder in einem anderen der Firma gehörenden Werk). Am
imposantesten war die Montagestraße, dort wo alle Einzelteile auf das Fahrgestell
montiert werden. Wenn ich richtig gezählt habe, waren es 10 verschiedene
Stationen und zum Schluss steht ein niegelnagelneues Wohnmobil da. Echt
fazinierend!
Zum Mittagessen sind wir wieder zurück auf dem Campingplatz. Der Werkstattmeister von Rimor meinte, dass die Montage der neuen Heckstoßstange kein Problem sei, so hatten wir uns entschieden, diese selbst auszutauschen. Allerdings musste Bernd schon bei der zweiten Schraube kapitulieren - sie war total verrostet und die Nut nicht mehr zu gebrauchen. Auch bei den weiteren Schrauben war dies der Fall. Rausbekommen hätten wir sie ja, aber wie wieder befestigen? Also was tun? Bernd ruft bei Rimor an und fragt nach, ob sie das in der Werkstatt für uns erledigen könnten! Sie konnten! Gottseidank hatten wir das Womo nicht schon wieder "standfest" gemacht, so fuhren wir wieder nach Poggibonsi - zum 3.! Als wir allerdings gegen 13.30 Uhr dort eintreffen, müssen wir feststellen, dass die Italiener ziemlich lange Mittagspause machen. Erst um 14.30 Uhr fangen sie wieder an zu arbeiten. Aber dann kommt unser Womo gleich dran. Wir haben es uns mit unseren Stühlen unter einem schönen großen Kastanienbaum gemütlich gemacht - mittlerweile schien nämlich die Sonne und Schatten war gut - sollte die Reparatur doch 2 Stunden dauern. Ein kühles Moretti hilft uns über die Wartezeit hinweg. Alles in allem kam uns der Austausch hier vor Ort 2/3 billiger als wenn wir es in Deutschland hätten machen lassen, so hat sich unser Urlaub hier in der Toscana schon rentiert!
Zum Abendessen gibt es Spaghetti "Arabiata" - lecker. Danach
schauen wir noch einen Film und dann geht's ab ins Bett.
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