"Sommer"urlaub 2007 5. Etappe: Sexten (Italien) vom 14. - 20.05. |
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Der Weg nach Sexten ging bergab und bergauf um dann wieder bergab und bergauf zu gehen. Also ein stetiges Rauf und Runter. Nach 61 km waren wir am Ziel (eventuell hätten wir über den Furkelpass ein paar Kilometer sparen können, aber wir wollten in Brunek noch einmal einkaufen gehen -fanden jedoch nichts. Also weiter Richtung Inichen. Hier fanden wir wenigstens einen Getränkemarkt - Wasser und Wein wurden langsam weniger. Kurz vor 12 Uhr trafen wir in Caravanpark Sexten ein. Der CP liegt ca. 6 km außerhalb von Sexten auf ca. 1.500 m Höhe. Eingebettet im Wald, direkt am Bach zwischen den Bergen. Wir bekommen einen schönen "End-"Stellplatz, so dass wir aus unserem Wohnmobil direkt auf den Bach schauen können und nicht auf einen Wohnwagen oder ein -mobil. Der Hunger treibt uns ins CP-Restaurant. Leider hatten wir versäumt draußen auf die Karte zu schauen, so traf uns der erste Schock beim Anschauen der Speisekarte. Nun gut, wir fanden etwas, was gut schmecken könnte. Nach einiger Zeit traf uns dann der zweite Schock: nicht nur dass das Essen "sauteuer" war, nein, es war auch noch "sauwenig". Gottseidank hatte mein Salat mehr Fleisch als Bernds Fleischgericht (Kalbssteak - musste man allerdings neben dem Gemüse und unter dem Kartoffelstroh suchen - geschmacklich allerdings sehr gut, muss auch gesagt werden), so dass er meine Portion mit abhaben konnte. Er wäre sonst nicht satt geworden. Nun war schon zum zweiten Mal Bernds Apetitt nach einer Pizza vollkommen ignoriert worden. Das zweite Lokal, die Taverne Sextener Almhütte hatte leider geschlossen - hier hätte er wohl eine bekommen. Frustriert machten wir uns dann erstmal wieder ins Womo. Um 15 Uhr fuhren wir mit dem Roller nach Sexten, um dort einzukaufen. Wir erkundigten uns dann auch gleich beim Metzger, ob es hier eine Pizzeria gibt, die geöffnet hat - ES GAB SIE! Direkt an der Helmbahn war ein Restaurant, welches die Tage bestimmt noch einen Besuch von uns bekommen würde. Den weiteren Tag bummelten wir so vor uns hin, ich machte den Tourenbericht von Stockach fertig. Sobald wir wieder in Deutschland sein würden, würde er online gehen. Abends machten wir uns dann Nudeln mit Bolognese-Soße - welch ein köstliches Gericht und satt geworden sind wir auch. Selber kochen ist halt meistens noch das Beste - außer man kennt das Lokal, in das man geht oder man hat Glück. Heute nacht hatte es heftig gewittert und geregnet. Die Regentropfen trommelten Stakato auf dem Womodach. Ich holte Brötchen (Bernd hatte es die letzten Tage gemacht!). Wir frühstückten gemütlich und Bernd fuhr nochmals nach Sexten. Der Lambrusco, den er gestern gekauft hatte, schmeckte lecker. Auf dem Rückweg buchte er ein Luxus-Badezimmer mit Sprudelbad, extra Massagedusche, WC, Bidet - ein TRAUM von Badezimmer. Wir konnten es für 22 Stunden (18 €) nutzen. Die Sanitärgebäude waren hervorragend, das Bild nebenan zeigt übrigens die Entleerungsstelle für das Chemieklo! Gegen Mittag machten wir die erste Badetour (es gab draußen schon wieder ein kleines Gewitter - jedesmal wurde es ein paar Grad kälter). Zu zweit war es in der Wanne reichlich eng, also einer unter die Dusche, der andere in der Badewanne - später wechselten wir - fantastisch. Gut gereinigt und massiert machten wir uns ans Mittagessen. Eigentlich wollten wir nach dem Essen eine kleine Wanderung machen, aber da machte uns der Schnee - ja, ihr lest richtig, der SCHNEE - einen Strich durch die Rechnung. Von den Bergen war nichts mehr zu sehen, eine graue Wolke hing direkt über der ersten Baumkrone. In nullkommanix waren 3 cm Schnee gefallen. Auf der Wiese schmolz er zwar ziemlich schnell weg, aber auf den Tischen oder den Fahrzeugen blieb er liegen. Was lag näher, als nochmals das Bad aufzuschen (diesmal mit einem guten südtiroler Rotwein und einem Buch). Gegen Abend wurden es dann sogar 5 cm Schnee. Die Antenne war voll bedeckt und der Empfang fürs Fernsehen wurde immer schlechter. Da hatte er die glorreiche Idee, die Antenne mit dem Wasserschlauch abzuspritzen - es klappte. Also war der Abend gerettet. Sonnenschein weckte uns. Die Bäume waren zwar noch voller Schnee, aber im Laufe des Tages sollte er komplett wegtauen. Ein letztes Mal nutzen wir unser Bad - schade, wir konnten es nicht weiter mieten, es war schon weiter vergeben worden. Später machten wir dann eine kleine Wanderung. Mangels Kennzeichnung "verliefen" wir uns ein wenig. Nichts desto trotz wurde es eine schöne Wanderung durch einen märchenhaften Wald vorbei an kleinen rauschenden Wildbächen - über Stock und Stein. Wir landeten beim Kreuzbergpass (1.620 m). Ausgehend von hier war die Beschilderung eindeutiger und so kamen wir nach ca. 7 km Wanderung wieder auf dem CP an. Bernd bereitete das Abendessen vor (Schweinebraten mit Gnocchi). Ich machte es mir in kurzen Hosen in der Sonne bequem, die mittlerweile wieder von einem strahlend blauem Himmel schien. Während eines kleines Nickerchens im Liegestuhl nahmen meine Schienbeine ein wenig Sonnenbrand an - war aber auszuhalten. Gegen späten Nachmittag trafen dann Gisela und Jürgen ein. Sie wussten zwar, dass wir eventuell auch nach Sexten kommen wollten, waren aber überrascht uns jetzt schon vorzufinden. Gemeinsam nahmen wir zwischen Wohnmobil und Wohnwagen das Abendessen ein. Irgendwann wurde es draußen ziemlich frisch und wir zogen uns in Jürgens Wohnwagen zurück (die beiden hatten eindeutig mehr Platz zum sitzen als wir). Gegen 21 Uhr merkten wir, dass die beiden hundemüde von der langen Fahrt (fast 10 Stunden) waren und verabschiedeten uns. Nachdem wir lange geschlafen und gut gefrühstückt hatten, fuhren wir mit dem VW-Bus von Jürgen und Gisela bis zum Kreuzbergpass. Von dort machten wir uns zu Fuss auf den Weg zur Alpe Nemes Hütte (1.950m). Nach gut 1 1/2 Stunden wurden wir mit Knödelsuppe, Spaghetti Bolognese, Bier, Radler und Apfelsaftschorle belohnt. Mogly hatte ganz schön schwer zu schaffen, hatte er doch Gisela den ganzen Berg hinaufgezogen - hihi. Auf dem Rückweg trennten wir uns auf halben Weg von Jürgen. Er ging mit Mogly zum Auto zurück und wir verbleibenden drei gingen den direkten Wanderweg zum Campingplatz zurück. Im Nachhinein waren wir froh, dass wir am Vortag den Weg nicht gefunden hatten, es ging heftig bergab - das hätten wir gestern alles hochlaufen müssen. Wir kamen nur 10 Minuten später als Jürgen am CP an. Ich gönnte mir 2 Stunden Hallenbad. Super toll gemacht (im Dezember 2006 fertiggestellt), verschiedene Schwimmbecken (eins auch zum rausschwimmen), Whirlpool, verschiedene Ruhezonen mit Liegen und Steinbänken - sogar ein offener Kamin befand sich in der Mitte des Areals. Bernd hatte zum Vatertag ebenfalls eine liebe SMS von unserer Tochter Sandra erhalten.Um 18 Uhr trafen wir uns dann alle wieder um endlich die ersehnte Pizza essen zu können. Eines der wenigen Lokale die im Moment geöffnet hatten, war in Sexten das "Riega". Hier bestellten wir 2 Pizza (riesig), tranken dazu 3 Glas Wein. Zum Abschluss für mich noch ein Espresso und einmal Tiramisu - und das Ganze für sage und schreibe: 26 €. So günstig und lecker hatten wir bisher in Italien noch nicht gegessen. Wieder zurück am Platz machten wir uns es erneut beim Gisela und Jürgen bequem. Heute hielten wir fast bis Mitternacht aus, doch die viele frische Luft und die viele Bewegung forderten ihren Tribut. Heute besorgten wir noch einige Lebensmittel in Sexten, bevor wir uns vom Capmingplatz aus auf den Weg nach Moos (1.339 m) machten. Da wir uns eine ziemlich lange Tour vorgenommen hatten, fuhr Bernd mit dem Roller bis nach Moos runter. Wir trafen uns dann bei der Kabinen-Umlaufbahn in Bad Moos, um von dort gemeinsam ins Fischleinbachtal zu wandern. Bis ans Ende des Tals liefen wir, um mal wieder an einer nicht bewirtschafteten Hütte (Talschlusshütte - 1.540 m) anzukommen. Doch diesmal hatten wir vorgesorgt: Wasser, Rotwein, Obstler, Brötchen und Kaminwurz. Die Bestuhlung war gottseidank vorhanden, so dass wir eine schöne Pause bei strahlendem Sonnenschein machen konnten. Wir machten uns gestärkt auf den Rückweg. In Moos bestieg ich (war faul geworden) mit Bernd den Roller und wir fuhren zurück zum CP. Gisela und Jürgen kamen knapp eine Stunde später mit Mogly gelaufen. Gegen Abend grillten wir und nutzten hierzu die gemütlich Sitzgruppe am Stellplatz. Gutes Essen, guter Wein, frische Luft und viel Bewegung machten uns alle träge, so dass sich bald nach dem Essen jeder in sein Domizil zurückzog. Zuerst wollten wir am frühen Mittag wieder eine Wanderung machen. Doch nachdem wir draußen gemeinsam gefrühtstück hatten, meldeten sich unsere morschen Knochen und baten um einen Tag Auszeit. Also beschlossen wir einstimmig (Mogly eingeschlossen): heute gibt's einen Faulenzertag. Und so sollte es dann auch sein. Den ganzen Tag Sonne pur - im Bikini. Bernd schimpfte mit mir, weil ich in der prallen Sonne lag. Doch ich hatten mich im Gegensatz zu ihm eingeschmiert und so bekam er den Sonnenbrand, vor dem er mich bewahren wollte. Er verbrannte sich die Oberschenkel und Knie, so dass er kein Fitzelchen Stoff mehr darauf ertragen konnte. Ohje, der Ärmste - aber ihr kennt das ja bestimmt - wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht so sorgen. Gegen Abend wollten wir noch einmal Essen gehen. Bernd hatte große Probleme mit den Hosen. Am liebsten wäre er in Badehose gegangen, aber das ging ja wohl nicht. Also biss er die Zähne zusammen, der Hunger war dann doch größer als der Schmerz. Diesmal landeten wir in Moos bei einem Lokal mit Außenterrasse. Wir saßen draußen mit herrlichem Blick auf die Berge und genossen Pizza und Salat. Laut Bernd war die Pizza besser als vorgestern und die Salate waren auch hervorragend. Da es noch herrlich warm war, als wir wieder am CP ankamen, setzten wir uns noch eine Weile gemeinsam vor den Wohnwagen und tranken einen Absacker. Wir waren kaum eingeschlafen, als kurz vor 24 Uhr auf dem Platz ein Feuerwerk losging. Das Ende der Jubiläumsveranstaltung, die schon die ganze Woche andauerte, nahte. Um Mitternacht war dann endlich Ruhe und wir konnten unseren Schlaf fortsetzen. Heute frühstückten wir im Womo, da wir bereits gestern alles für die Weiterfahrt gepackt hatten. Wir verabschiedeten uns von Jürgen und Gisela, die für heute einen Ausflug nach Meran (über Nacht mit VW-Bus) geplant hatten. Die beiden würden dann noch bis Freitag in Sexten bleiben, um auf dem Rückweg bis Sonntag noch München unsicher zu machen. Ab nach Deutschland! |