9. Tag Teil (1)

Ana entdeckte im französischen Stellplatzführer, dass es in Drap, einem Stadtteil von Nizza einen recht preiswerten Stellplatz gibt. Unser Plan ist: Wir fahren nach Drap, bleiben dort die drei Tage, sehen uns die Gegend mit dem Motorrad an und holen dann am Mittwoch den Nils am Flughafen ab. Gesagt, getan, wir fuhren die Strecke nach Nizza zurück, durch Nizza hindurch (immerhin die 4 oder 5 größte Stadt Frankreichs) durch Gebiete in denen wir nachts lieber nicht sein möchten, in den Stadtteil Drap. Den Stellplatz den wir hier sahen, versetze uns einen Schock. Er glich eher einem Schrottplatz, verwildert, direkt an der Hauptstraße wo zu allem Überfluss auch noch eine Art Autobahnbrücke über den Platz führte. NEIN DANKE! Jetzt wissen wir auch warum der Platz so günstig ist.
Zwei Kilometer zuvor haben wir neben einem Bäckerladen einen größeren Parkplatz entdeckt zu dem wir erstmal fahren und dort frühstücken wollen denn es ist schon 10:30 Uhr und wir haben noch nichts im Bauch. Ja, wir sind an diesem Tag schon um 7:00 Uhr aufgestanden und losgefahren. Ich holte uns frische Baguettes und wir frühstückten in Ruhe. Ein anderes französisches Wohnmobil stellte sich neben uns und die Familie sagte uns, dass wir hier tagsüber mit unserem Womo ruhig stehen können. Plan zwei für den Tag. Wir fahren nach Monaco. Ich hole die Yamaha aus der Heckgarage und los geht es hinauf auf die Berstraße.
Von hier sieht man Nizza zu Füssen liegen. Nizza ist ein riesiger Moloch von Rassen und Kulturen, von Menschen die es geschafft haben, von Menschen die glauben es geschafft zu haben und Menschen die es nie schaffen werden. Dies ist allerdings meine ganz persönliche Meinung zu Nizza.

9. Tag Teil (2)

Wir fahren mit dem Motorrad über die Bergstraßen vorbei an Villefranche-sur-Mer. Von hier oben haben wir einen fantastischen Blick auf die Küste, die vielen Buchten und sehen vor Cap Ferrat ein Kreuzfahrtschiff vor Anker liegen. Weiter geht die Fahrt vorbei an Beaulieu-sur-Mer, Cap de Ail nach Monte Carlo. Hier finden wir ganz in der Nähe des berühmten Spielcasinos einen Parkplatz für unser Bike. Wir beschließen uns Monaco zu Fuß anzusehen.
Hier ist alles anders. Luxus über Luxus. Auf den Straßen sieht man die nobelsten und seltensten Karossen sowie Stars und Sternchen und solche die sich dafür halten. Besonders beeindruckt waren wir vom Casino das wirklich toll aussieht. Wir sind am Casino vorbei die Rennstrecke entlang gelaufen kamen zu der Löws-Kurve durch den Tunnel am Schwimmbad und am Yachthafen vorbei bis zum bekannten Restaurant Rascass. Der Yachthafen hat seinen Namen wirklich verdient. Eine Yacht größer und nobler als die andere. Wir sitzen auf einem Polder und sehen wie ein Maybach (etwas größer wie unser Fiat Panda) vor einer Luxusyacht anhält. Eine blonde Schönheit die anscheinend vom Shopping kam, steigt aus und wird von den Bediensteten der Yacht aufs Schiff geführt. Wir sehen die Butler die dass Mittagessen vorbereiten. Wir kommen aus dem Staunen nicht mehr raus. Glamour über Glamour, Luxus, Reichtum, einfach irre. In diesem Moment merke ich dass der größte Reichtum den es auf Erden gibt und der nicht mit Geld zu bezahlen ist, in meinen Armen liegt und mich anlächelt.

Dieser Moment, war ein ganz besonderst schöner. Wir holen das Motorrad und fahren die Rennstrecke entlang (muss einfach sein). Am Casino runter durch die Löws im sechsten Gang mit 130 durch den Tunnel runter in den Zweiten 90 Grad links, Vollgas hoch in den Vierten am Schwimmbad vorbei zur Rascass (geil, ich fühl mich wie Schumi). So gegen 17:00 Uhr sind wir dann wieder nach Drap gefahren. Manchmal sagt einem eine innere Stimme was man machen soll, und diese sagte uns hier nicht zu übernachten. Wir beschlossen zum ca. 40 Kilometer entfernt gelegenen Lac de Saint Cassien zu fahren und dort zu übernachten. Gegen 20:00 Uhr standen wir auf einem der vielen Parkplätze am See. Im Gegensatz zu Nizza oder Monaco war fast kein Mensch weit und breit. Ein ganzer See für uns fast alleine. Klamotten runter und rein ins kühle Nass. Zwei Weißbiere gingen noch an diesem Abend, dann fielen wir wie tot ins Bett.