10. Tag

Nach den Anstrengungen des Vortags lassen wir es heute ruhig angehen. Wir haben lange geschlafen und wie gewohnt lange gefrühstückt. Haben den Tag im und am Wasser des Lac de Saint Cassien verbracht, haben uns die Sonne (fast 35 Grad) auf den Bauch scheinen lassen und Pläne geschmiedet wie wir unseren Urlaub weiter fortsetzen wollen. Da die Parkplätze rund um den See alle an einer stark befahrenen Straße liegen war die Nacht nicht ganz so ruhig und wir beschließen die kommende Nacht etwas Abseits in einem kleinen Bergdorf mit Namens Majoris ca. 5 Kilometer vom See entfernt zu verbringen. Wir entdecken dort einen Traumstellplatz mit Blick über das Tal nach Grasse (die berühmte Parfümstadt). Leider gehört der Platz zu einem Anwesen, einem Bauernhaus. Wir sehen dort einen älteren Mann stehen und fragen einfach mal ob wir hier mit unserem Wohnmobil 2 Nächte übernachten dürfen. Er sagte uns dass dies gar kein Problem sei nur, dass er tagsüber den Platz für was auch immer braucht und wir sollten kein Feuer machen weil hier in der Gegend alles so trocken sei. Klasse, wir saßen an diesem Abend lange vor unserem Womo, genossen mit ein paar Gläsern Rotwein den fantastischen Blick auf die beleuchte Stadt Grasse. Abgesehen von einem Waldkautz, war es hier oben totenstill.


11. Tag

Wir parkten unser Womo ca. 1 Kilometer außerhalb von Majoris auf einem Waldparkplatz und fuhren mit der Yamaha die Serbentienenstraße hinunter und auf der anderen Seite des Berges nach Tanneron wieder hinauf. Kurz vor Tanneron in einer Linkskurve sah ich in Richtung Majoris. SCHEISSE DER WALD BRENNT UND DORT STEHT UNSER WOMO! In Halsbrecherischer Fahrt ging es die Stecke wieder zurück. Als wir am Womo ankamen sahen wir zum Glück dass die Rauchsäule recht weit von uns entfernt war und durch den Lac de Saint Cassien von uns getrennt war. Von Tanneron sah es allerdings so aus als würde es an der Stelle wo wir unser Womo geparkt hatten, brennen. Wir fuhren runter zum See und sahen südlich des Sees den Waldbrand. Die Polizei und die Feuerwehren sperrten nun die Zufahrten zu dem Gebiet ab. Mittlerweile landeten mehre Hubschrauber am See und tankten Löschwasser auf um den Brand zu bekämpfen. Doch der Waldbrand hatte nun ein Ausmaß angenommen was wirklich beängstigend war. Von Süden her kommend sahen wir eine Staffel mit fünf Löschflugzeugen die im See landeten, Wasser aufnahmen und im Kreis zurück zum Brandherd flogen um dort zu löschen. Dieses makabere Schauspiel dauerte den ganzen Tag und die ganze Nacht. Mittlerweile waren neben den Hubschraubern und Löschflugzeugen dutzende Feuerwehrfahrzeuge, Tanklöschfahrzeuge aus der gesamten Region im Einsatz. Hunderte von Menschen die an den Parkplätzen rund um den See anhielten sahen diesem Ereignis mit zu. Wenn sich die Natur rächt…